Nach Ansicht des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) ist es zur Anpassung an den Klimawandel dringend erforderlich, den im Bundesnaturschutzgesetz (§ 20, 21) geforderten länderübergreifenden Biotopverbund in der Fläche voranzutreiben. In vielen Bereichen ist die Umsetzung gegenwärtig jedoch noch mangelhaft. Die bestehenden Lücken im Netzwerk der Lebensräume müssen geschlossen und insbesondere die internationalen Anknüpfungspunkte in ihrer Funktionalität gesichert und verbessert werden. Dabei sollte auf die Erhaltung und Entwicklung bestimmter Biotopverbundachsen, die entweder durch den Klimawandel in ihrem Bestand gefährdet sind oder für die räumliche Anpassung vieler Arten von großer Bedeutung sind, ein besonderer Fokus gelegt werden. Die Ergebnisse des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens geben Anhalts-punkte dafür, welche Achsen und Regionen hiervon besonders betroffen sind.
Die Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass auch viele bisher nicht gefährdete Arten in der Zukunft durch den Klimawandel bedroht sein werden. Aufgrund der erwarteten Verschiebung der für die Arten geeigneten klimatischen Bedingungen, wird es für eine Vielzahl von Arten entscheidend sein, dass sie zukünftig geeignete Lebensräume erreichen können. Aufgrund seiner zentralen Lage in Europa trägt Deutschland eine besondere Verantwortung dafür, den vom Klimawandel betroffenen Arten eine Anpassung ihres Verbreitungsareals durch die Umsetzung eines effektiven Biotopverbunds zu ermöglichen.
Publikation:
Reich, M., Rüter, S., Prasse, R., Matthies, S., Wix, N. & Ullrich, K. (2012): Biotopverbund als Anpassungsstrategie für den Klimawandel? Naturschutz und Biologische Vielfalt 122: 228 S.
ISBN 978-3-7843-4022-7 Die Studie kann beim Landwirtschaftsverlag in Münster unter www.buchweltshop.de/bfn zum Preis von 22 € bestellt werden
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