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Bundesanstalt für Straßenwesen

Alternative Antriebstechnologien: Marktdurchdringung und Konsequenzen

(lifePR) (Bergisch Gladbach, )
Um die zukünftige Entwicklung von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb, zum Beispiel Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge, in Deutschland verfolgen und analysieren zu können, hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) im Jahr 2010 die Einrichtung einer langfristigen Beobachtung des Fahrzeugmarktes und einer konzentrierten Beobachtung des Unfallgeschehens initiiert.

Ziele

Die Beobachtung des Fahrzeugmarktes hat mehrere Ziele: Die Verfolgung der tatsächlichen Umsetzung des technologischen Fortschritts in marktgängige Produkte, eine frühzeitige und genaue Kenntnis über die der technologischen Entwicklung sich anschließenden tatsächlichen Marktentwicklung sowie die zeitnahe Identifizierung möglicher Fehlentwicklungen - insbesondere mit Blick auf die Verkehrssicherheit. Vor allem der letzte Punkt schafft die Möglichkeit, Vorschläge für eine sinnvolle Steuerung der Entwicklung leisten zu können.

Bisherige Erkenntnisse

Im Berichtsjahr 2010 hat sich die Marktdurchdringung von innovativen Fahrzeugkonzepten nicht wesentlich beschleunigt. Viele größere Fahrzeughersteller stehen allerdings kurz vor der breiten Markeinführung von Fahrzeugen mit alternativer Antriebstechnik. Erkennbar ist bereits, wenngleich quantitativ auf noch niedrigem Niveau, der steigende Anteil von Fahrzeugen mit Hybridtechnologie. Diese verzeichnen derzeit das stärkste Marktwachstum unter den alternativen Antriebsarten.

Betrachtet man die Bestandsentwicklung bei Hybridfahrzeugen, so ist in 2010 mit 35.996 Fahrzeugen eine deutliche Zunahme von 117 Prozent gegenüber dem Jahr 2007 (16.619) festzustellen. Laut Modellankündigungen der Fahrzeughersteller sollen insbesondere in den Segmenten Vollhybrid, Plug-in-Hybrid und reine Elektrofahrzeuge in den kommenden Jahren zahlreiche neue Fahrzeugmodelle auf den Markt kommen. Der in der Tabelle dargestellte Bestand von 212 Elektro-Kfz benennt nur die Anzahl der getypten Fahrzeuge. Der reale Bestand zugelassener Elektro-Kfz lag nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamt im Jahre 2010 bei rund 2.300 Pkw.

Im Jahr 2010 waren insgesamt 354.919 Pkw an Unfällen mit Personenschaden beteiligt. Bei 32.664 Pkw waren keine Angaben zur Kraftstoffart verfügbar. Unter den Pkw mit Angaben zur Kraftstoffart dominiert Benzin mit einem Anteil von 71 Prozent. Mit 220 unfallbeteiligten Hybrid-Pkw liegt deren Anteil an allen unfallbeteiligten Pkw bei 0,07 Prozent. Im Untersuchungszeitraum war kein "getypter" Pkw mit Elektroantrieb an einem Unfall mit Personenschaden beteiligt.

Bei insgesamt rückläufiger Unfallbeteiligung von Pkw im Jahr 2010 (minus sechs Prozent im Vergleich zum Jahr 2009) hat die Anzahl der unfallbeteiligten Hybrid- Pkw - bei äußerst kleinen Fallzahlen - um acht Prozent zugenommen. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Bestandsanstieg von 30 Prozent. Der Anstieg in der Unfallbeteiligung von Hybrid-Pkw von acht Prozent wird ganz überwiegend durch einen Anstieg auf Landstraßen geprägt.

Im Mittel wurden 65 Prozent der an Unfällen mit Personenschaden beteiligten Pkw innerhalb von Ortschaften registriert. Hybrid-Pkw weisen einen höheren Anteil von 75 Prozent (n=164) auf. Inwieweit dieser überdurchschnittliche Anteil auf einer unterschiedlichen Nutzungsstruktur beruht, kann an dieser Stelle nicht geklärt werden. Dies ist jedoch zu vermuten, da bei Hybridfahrzeugen die systembedingten Vorteile gerade im innerörtlichen Verkehr zum Tragen kommen.

Weiterhin wurden Unfälle mit Personenschaden betrachtet, an denen genau ein Pkw und ein schwächerer Verkehrsteilnehmer (Fußgänger oder Radfahrer) beteiligt waren. Der Pkw muss dabei nicht als Hauptverursacher eingestuft worden sein. 94 Prozent der fast 60.000 Unfälle ereignen sich innerhalb von Ortschaften, bei den Hybridfahrzeugen sind es 60 von 62 (97 Prozent).

Die Anzahl der insgesamt beteiligten Pkw an Unfällen mit Fußgänger- oder Radfahrerbeteiligung ist 2010 innerorts um elf Prozent zurückgegangen. Die Anzahl der beteiligten Hybridfahrzeuge hat sich innerorts um neun Prozent (auf n=60) verringert.

Fazit

Auf Basis der bisherigen Marktentwicklung ist die Analyse des Unfallgeschehens zurzeit noch wenig aussagekräftig. Die deutliche Zunahme der Unfallbeteiligung von Hybridfahrzeugen um 95 Prozent von 2007 bis 2010 wird durch einen Bestandsanstieg von 117 Prozent in diesem Zeitraum relativiert und deutet daher eher auf ein unterdurchschnittliches Risiko, wobei keine Informationen über die durchschnittliche Fahrleistung in die Interpretationen einbezogen werden können. Der relativ hohe Anteil von Innerortsunfällen ist vor allem vor dem Hintergrund der Nutzung der Fahrzeuge zu interpretieren.

Abstract

Alternative drive technologies: Market penetration and consequences

To track and analyse the future development of vehicles with alternative power train technologies, for example hybrids, electric and fuel cell vehicles in Germany the Federal Highway Research Institute initiated a long-term study of the vehicle market and a concentrated observation of the occurrence of accidents. Based on the previous market development, the analysis of the accident occurrence currently does not show any irregularities.
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