Die jüngsten Schüler pflanzten während der Gespräche kleine Apfelbäume in Töpfe, die später einen Platz in ihrem neuen Schulgarten finden werden. Andere Kinder beteiligten sich aktiv an der Schildgestaltung und benannten die vorhandenen Pflanzen. Zurzeit wird der Schulhof der Crivitzer Grundschule zum Schulgarten umfunktioniert. Unterstützt wird das Projekt vom Amt und der Stadt Crivitz, vom Garten- und Landschaftsbau Olaf Kirsch sowie zahlreichen Eltern, Lehrern, Schülern und Sponsoren.
Gemeinsam Vorschub leisten für mehr und bessere Wege zur Naturerziehung in Deutschland ist das Anliegen der Deutschen Gartenbau Gesellschaft 1822 e.V. (DGG) und der bei ihr verankerten Bundes-Arbeits-Gemeinschaft Schulgarten (BAGS). Nachhaltige Unterstützung erhalten DGG-Präsident Karl Zwermann und der BAGS-Vorsitzende Prof. Dr. Steffen Wittkowske (Universität Vechta) in dieser Zielsetzung von Henry Tesch, Präsident der Kultusministerkonferenz der Länder. Bei einem Treffen heute auf der Bundesgartenschau in Schwerin wurden weitere Schritte zu mehr und verbesserter Schulgartenarbeit in Deutschland eruiert.
Im Vorfeld hatte Minister Tesch die Kultusministerien der Länder ersucht, der DGG konkrete Ansprechpartner zur Vertiefung der Kontakte zu benennen. Diese Bande sind bereits geknüpft. Der Minister will die "Wege zur Naturerziehung" in der Oktobersitzung der Kultusministerkonferenz zum Thema machen.
DGG-Präsident Karl Zwermann machte heute in Schwerin ein weiteres Mal deutlich: Die Wege zur Naturerziehung, zum bewussten und schonenden Umgang mit der Natur, beginnen für uns schon in der Familie und im Kindergarten. Über die BAGS fördern wir bundesweit die Schulgartenarbeit sowie den Aufbau eines Netzwerkes Schulgarten zum Informations- und Erfahrungsaustausch, für Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit für die Schulgartenidee."
Grundsätzliches betonte Prof. Dr. Steffen Wittkowske: "Schulgartenarbeit kann nicht nur von oben aufgesetzt werden, sie muss auch und vor allem von unten wachsen: durch die Lehrer vor Ort, die Schulleiter, die Schulträger und nicht zuletzt die Eltern. Und allen muss klar sein: Schulgartenarbeit ist fächerüber-greifend und sie bedeutet in der Summe, den Umgang zu lernen mit der Natur und damit mit den Mitmenschen." Die BAGS habe sich deshalb vorgenommen, über die DGG ihre politische Arbeit zu intensivieren. Auch sollten Hochschul-gärten für bessere Ausbildungsvoraussetzungen für Lehrerinnen und Lehrer sorgen. "Die Zusammenarbeit mit den Hochschulen und der Forschung ist wichtig im Hinblick auf das Ziel, in den Lehrerbildungseinrichtungen die Schulgartenarbeit zu integrieren. Bildungskompetenz ist hier das Schlagwort."
Henry Tesch, unterstrich die Bedeutung von Schulgärten für das ganzheitliche Lernen. " Ich freue mich, dass eine wachsende Zahl von Schulen den Schulgarten als umfassenden Lernort für sich entdeckt. Der Schulgarten ist nicht bloß Exkursionsort des Biologieunterrichts zu verstehen, er erfüllt umfassende Aufgaben. Schulgärten ermöglichen eine Schulung der Sinne, fördern die sozialen und ökologischen Kompetenzen und können darüber hinaus einen Beitrag für eine gesunde Schulverpflegung leisten. Der Schulgarten regt zu einem Lernen mit Kopf, Herz und Hand an."