Unter dem Eindruck des gerade verabschiedeten Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes (HHVG) luden Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion, und Maria Michalk, Vorsitzende der Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Fraktion, zum Kongress. Im Zentrum der Diskussion stand die Stärkung der Kooperation zwischen ärztlichen und nichtärztlichen Gesundheitsberufen. Zwar erhielten Patienten in Deutschland die bestmögliche Diagnostik, Behandlung und Pflege. Dennoch sei es notwendig, die Leistungserbringer im Gesundheitswesen über die Sektoren hinweg besser zu vernetzen. Dazu gelte es die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Vertretern nichtärztlicher Gesundheitsberufe – Pflegern, Therapeuten, Assistenten und Laboranten – zu intensivieren.
In einem praxisnahen Impulsreferat stellte der Präsident des Bundesinnungsverbands für Orthopädie-Technik, Klaus-Jürgen Lotz, die Vernetzung der einzelnen am Versorgungsprozess beteiligten Akteure in den Mittelpunkt und stellte die wichtige Frage: „Wie gewährleiste ich den Therapieerfolg in der Zusammenarbeit aller?“ Aus Sicht der Gesundheitshandwerke müssen Kooperationen transparenter dargestellt werden, damit die einzelnen Versorgergruppen besser ineinander greifen können, führte der BIV-OT-Präsident weiter aus. Auch die zunehmende Akademisierung der Gesundheitsberufe ist kritisch zu betrachten: „Es kann doch nicht sein, dass wir nur noch an der Augenhöhe arbeiten und nicht mehr an der Kompetenz. Ein akademischer Grad allein ist kein Gradmesser für Kompetenz“, so Lotz weiter.
Der Vortrag folgte auf die Eröffnungsworte des CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder, der direkt zu Beginn deutlich machte, „dass kein Thema die Menschen so elektrisiert wie die Gesundheit“. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) schlug in seiner Rede in dieselbe Kerbe wie der BIV-OT-Präsident: „Es geht immer um die bestmögliche Mannschaftsleistung“, erklärte der Bundesgesundheitsminister.
Die darauffolgende 90-minütige Podiums-Diskussion wurde von Dr. Roy Kühne, Berichterstatter für nichtärztliche Gesundheitsberufe im Ausschuss für Gesundheit des Deutschen Bundestages, moderiert. Teilnehmer waren Dr. Frank Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Birgit Schulte-Frei, Dekanin des Fachbereichs Gesundheit & Soziales der Hochschule Fresenius, Johann-Magnus Freiherr von Stackelberg, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen, sowie Ute Repschläger, Vorsitzende des Vorstands des Spitzenverbands der Heilmittelverbände, und Klaus-Jürgen Lotz. Fragen der faireren Bezahlung für Therapeuten, Vor- und Nachteile der Akademisierung und die Möglichkeit einer direkten Versorgung durch Hilfsmittel bestimmten die Diskussion.
Zum Abschluss fand die Vorsitzende der AG Gesundheit der CDU/CSU, Maria Michalk, motivierende Worte: „Die Attraktivität von nichtärztlichen Gesundheitsberufen sollte für die Zukunft gestärkt werden, um hier einem Personalmangel vorzubeugen.“
„Ich bin wirklich froh und dankbar darüber, dass wir mit der Thematik der nichtärztlichen Gesundheitsberufe in dieser Legislaturperiode erfolgreich begonnen haben und mit dem HHVG einen ersten wichtigen und erfolgreichen Schritt machen konnten“, resümierte auch Dr. Roy Kühne zufrieden. „Jedoch müssen wir jetzt alle weiter am Thema bleiben.“