Das ITB in Karlsruhe hat den Forschungsbericht über die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Gesundheitshandwerke fertiggestellt und veröffentlicht. Die Publikation stützt sich auf die Befragung von Experten (Unternehmer und Vertreter von Verbänden) aus allen Gesundheitshandwerken und beleuchtet die derzeitige demografische Situation, deren Bedeutung für die Gesundheitshandwerke und geht auf die Rolle anderer gegenwärtiger Wandlungsprozesse und Trends wie die fortschreitende Digitalisierung oder das gestiegene Gesundheitsbewusstsein ein.
Neben den bereits heute spürbaren Folgen der immer älter werdenden Gesellschaft, wie dem Fachkräftemangel und dem stetig steigenden Wettbewerb um die verbliebenen Spezialisten, richteten die Gesundheitshandwerke laut der Untersuchung ihr Augenmerk zunehmend auf die Chancen, die sich daraus ergeben. „Besonders in der Ausbildung von Nachwuchsfachkräften müssten Unternehmen und Verbände Hand in Hand arbeiten, um offene Stellen schnellstmöglich besetzen zu können“, so Klaus-Jürgen Lotz, Präsident des Bundesinnungverbandes für Orthopädie-Technik. Doch auch das bestehende Personal der Betriebe rückt immer mehr in den Fokus. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Gesundheit der Beschäftigten, die aufgrund des demografischen Wandels wie auch die Zielgruppe immer älter werden, sind laut der Studie gegenwärtige Herausforderungen der Gesundheitshandwerke. Insgesamt werden die kommende demographische Entwicklung und die Digitalisierung die Branche vor neue Herausforderungen stellen. „Handwerksorganisationen müssen sich dabei bewähren, sie müssen Wege aufzeigen, beraten, qualifizieren und Interessen vertreten – damit sich unsere Betriebe am Markt behaupten können, wobei sie vom Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik und ihren Landesinnungen nach Kräften unterstützt werden“, macht Lotz deutlich.
Wie der Forschungsbericht außerdem zeigt, eröffnen sich den Gesundheitshandwerken vor allem in der Erweiterung der betrieblichen Ausrichtung Potenziale. Durch das gestiegene Gesundheits- aber auch Umweltbewusstsein der Gesellschaft werden laut der befragten Experten in Zukunft der Freiverkauf und die Beratungs- und Dienstleistungsfunktion der Betriebe immer zentraler, so die Studie.
Die Untersuchung wurde von den ITB-Mitarbeiterinnen Dana Keller und Anja Baumann im Rahmen des Forschungs- und Arbeitsplans 2014/2015 des DHI erstellt. Der vollständige Titel des Forschungsberichts lautet: „Bedeutung der demografischen Entwicklungen für die Gesundheitshandwerke – Chancen, Risiken und Konsequenzen für die Gesundheitshandwerke und Handwerkspolitik“.
Sie kann hier http://www.itb.de/Start/V1314/Detail/D1314/336?LVP1314=O_ver%C3%B6ffentlicht+am+DESC heruntergeladen werden.