„Gerade in Krisenzeiten sind wir gut beraten, trotz aller Spezialisierung weiter aufeinander zuzugehen und zusammenzuhalten“, so die diesjährigen Kongresspräsidenten des DKOU, Prof. Dr. med. Dieter C. Wirtz (Präsident DGOU, DGOOC), Prof. Dr. med. Michael J. Raschke (Präsident DGU) und Dr. med. Burkhard Lembeck (Kongresspräsident BVOU).
Dem kann Alf Reuter, Präsident des BIV-OT, auch in Bezug auf den TTO nur zustimmen: „Für unsere Patienten können wir das beste Ergebnis erzielen, wenn, sowohl auf Seiten der Techniker als auch auf Seiten der Ärzte, fachmännisch nach Versorgungsstrategien gesucht wird. Daher freue ich mich besonders, dass der TTO dieses Jahr wieder als persönlicher Kollegentreff vor Ort stattfindet.“ Die Referenten des TTO kommen aus der Orthopädie(schuh)technik und der Ärzteschaft und haben spannende Vorträge aus der konservativen Orthopädie im Gepäck: Sie greifen die Themen transkutane, osseointegrierte Prothesensysteme (TOPS), orthopädieschuhtechnische Versorgung des diabetischen Fußes sowie Prothesenauswahl nach Amputation auf.
„Nach dem, was die BARMER Ersatzkasse in Kooperation mit Anbietern wie craftsoles ihren Versicherten als ‚Online-Einlagenversorgung‘ dargeboten hat, bin ich froh, dass unser Fach so geschlossen auftritt. Ich bin erleichtert, dass das Bundesamt für Soziale Sicherung, die höchste Aufsichtsbehörde der Krankenkassen, diesem Versorgungskonzept der BARMER einen Riegel vorgeschoben hat. Die Vorträge am TTO machen deutlich, wie Digitalisierung in der Hilfsmittelbranche tatsächlich aussehen kann und welche wichtige Rolle die Expertise vor Ort auch heute noch spielt. Laien können nicht das leisten, wofür wir jahrelang ausgebildet werden. Darüber müssen wir auch am TTO sprechen“, unterstreicht Reuter.
Jürgen Stumpf, Geschäftsführer der Firma Fuß und Schuh Breidbach Orthopädie, der am TTO zum Diabetischen Fußsyndrom referiert, weiß um die Dringlichkeit einer fachmännischen Begutachtung in der Schuh- und Einlagenversorgung: „Es ist internationaler Konsens, dass nur im interdisziplinären Team eine optimale Prävention und Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms erfolgen kann. Fachgesellschaften und Verbände haben einheitliche Richtlinien für die orthopädieschuhtechnische Versorgung vorgegeben. Regelmäßige Kontrolle des Fußstatus und entsprechende Schulung und Sensibilisierung aller Therapierenden konnten große Erfolge bei der Prävention von erneuten Fußwunden und der Verhinderung der Major-Amputationen erzielen. Für absolutes Unverständnis hat daher der fahrlässige Vorstoß einiger Krankenkassen geführt, die Anmessung und Abgabe von Einlagen und diabetesadaptierten Fußbettungen durch die Patienten selbst vornehmen zu lassen. Gerade bei Diabetespatienten liegt sehr oft eine Sensibilitätsstörung bzw. eine periphere arterielle Verschlusskrankheit vor, die unbedingt fachmännisch beurteilt werden muss.“