"Viele Unternehmen bilden trotz der Wirtschaftskrise weiterhin aus. Das ist ein wichtiges Signal. Kein Jugendlicher sollte das Berufsleben mit Arbeitslosigkeit beginnen. Das gilt insbesondere für diejenigen, die schon länger einen Ausbildungsplatz suchen. Ich bitte die Unternehmen, in ihrem Engagement für Ausbildung nicht nachzulassen. Jetzt gehen die Schülerzahlen zurück, weniger Jugendliche verlassen die Schulen. Das ist unsere Chance, auch denen eine Berufsausbildung zu ermöglichen, die in der Schule nicht zu den Besten gehört haben", so Scholz. "Wir wollen den Unternehmen dabei helfen. Mit dem Ausbildungsbonus unterstützen wir die Unternehmen finanziell, die einen zusätzlichen Ausbildungsplatz für schwächere Jugendliche anbieten. Diese Möglichkeit sollten Arbeitgeber jetzt nutzen."
Aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) zeigen, dass sich die demografische Entwicklung durch rückläufige Absolventenzahlen auf den Ausbildungsmarkt auswirkt. Hinzu kommt jedoch eine hohe Zahl von Altbewerbern aus vorherigen Jahren, die einen Ausbildungsplatz suchen.
"Daher brauchen wir auch dieses Jahr wieder mindestens 600.000 Ausbildungsplätze in Deutschland", betont Scholz. Zu Beginn des Ausbildungsjahres 2009/2010 wurden 30.500 Ausbildungsstellen weniger bei der BA gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Rückgang von sieben Prozent. Nach aktuellen Zahlen der BA stehen 515.000 Bewerbern um einen Ausbildungsplatz nur 436.200 gemeldete Ausbildungsstellen gegenüber.
Anlässlich dieser Zahlen rief Bundesarbeitsminister Olaf Scholz die Unternehmen dazu auf, auch in Zeiten der Krise jungen Menschen eine berufliche Perspektive zu bieten. "Um einem zukünftigen Fachkräftemangel vorzubeugen, müssen weiterhin ausreichend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgebildet werden", betont Scholz. "Wir können auf kein Talent verzichten. Auch nicht auf die Jugendlichen, die unter schwierigen Bedingungen in das Berufsleben starten."
Die Bundesregierung hat mit dem Ausbildungsbonus zusätzliche Anreize geschaffen, auch schwächeren Schülerinnen und Schülern einen Ausbildungsplatz anzubieten. Als Reaktion auf die Wirtschaftskrise wurde der Ausbildungsbonus ausgeweitet: Ein Arbeitgeber erhält die Förderung auch dann, wenn er einen Lehrling aus einem insolventen Betrieben übernimmt und ihm so die Beendigung seiner Ausbildung ermöglicht. "Wir müssen jetzt die Fachkräfte von Morgen ausbilden. Ausbildung bleibt Aufgabe der Unternehmen. Aber wir wollen dabei helfen", so der Bundesarbeitsminister.
Weitere Informationen auch unter www.ausbildungsbonus.bmas.de oder beim Infotelefon des BMAS: 01805/6767-18.