Mit Stand 17. Oktober 2009, dem 1992 von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag gegen Armut erklärten Datum, sind beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales mehr als 800 Anträge auf Förderung im Rahmen des Europäischen Jahres 2010 gegen Armut und soziale Ausgrenzung (EJ 2010) eingegangen. Mit dem EJ 2010 sollen das öffentliche Bewusstsein für Armutsrisiken gestärkt, die Wahrnehmung für ihre vielfältigen Ursachen und Auswirkungen geschärft sowie die Möglichkeiten ihrer Überwindung dargestellt werden. Gute Beispiele sollen Schule machen.
Im Rahmen des EJ 2010 spielen drei große Themenfelder eine zentrale Rolle. Sie tragen die Überschriften:
- "Jedes Kind ist wichtig - Entwicklungschancen verbessern!"
- "Wo ist der Einstieg? - Mit Arbeit Hilfebedürftigkeit überwinden!"
- "Integration statt Ausgrenzung - Selbstbestimmte Teilhabe für alle Menschen!"
Das EJ 2010 wurde von Europäischem Parlament und EU-Kommission ausgerufen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ist für die Gesamtkoordination der deutschen Aktivitäten verantwortlich. Es wird bei der Planung und Durchführung von Verbänden und Betroffenenvertretungen beraten sowie von prominenten Botschafterinnen und Botschaftern unterstützt. Die Auftaktveranstaltung zum EJ 2010 wird am 25. Februar 2010 in Berlin stattfinden.
Das Spektrum der über 800 eingereichten, sich in der Sichtung und Prüfung befindenden Anträge ist breit: So richten sich Projekte, Aktionen, Veranstaltungen und Wettbewerbe sich an Kinder und Jugendliche, Menschen mit Migrationshintergrund, Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderung sowie Alleinerziehende, ältere Menschen, Obdachlose und Menschen mit mehrfachen Problemlagen. Antragsteller sind Wohlfahrtsverbände, Betroffenenverbände, Initiativen, Vereine, Kommunen und freie Träger aus allen Teilen Deutschlands. Aufgabe der Nationalen Durchführungsstelle im BMAS ist es nun, die Projektvorschläge zu begutachten und 30 bis 50 Projekte auszuwählen, die aus von Bund und EU-Kommission zur Verfügung gestellten Mitteln in Höhe von 1,25 Millionen Euro gefördert werden können. Bis Anfang Dezember soll dem externen Programmbeirat ein Paket zur Beratung vorgelegt werden. Anfang 2010 wird die Entscheidung veröffentlicht; die Arbeit in den geförderten Projekten kann dann ab Februar 2010 beginnen.
Der 17. Oktober als Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut steht symbolisch für die Bekräftigung der weltweiten Verpflichtung zum Kampf gegen Armut und Ausgrenzung. Er soll sensibilisieren und die Notwendigkeit politischen Handelns ins Bewusststein heben. Dies schließt neben der Bekämpfung der Armut in Entwicklungsländern auch die Linderung der Risiken von Armut und sozialer Ausgrenzung im eigenen Land ein.