Aigner warb zugleich für eine höhere Wertschätzung von Lebensmitteln: "Ich würde mir wünschen, unsere vielfältigen Lebensmittel in Deutschland hätten einen höheren Stellenwert. In Deutschland landen nach Schätzungen jährlich bis zu 20 Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll. Das ist eine Verschwendung von Ressourcen, die wir uns nicht leisten können: angesichts des Hungers auf der Welt, angesichts der Preise für Nahrungsmittel und angesichts der bei der Produktion unvermeidlichen Umweltbelastung. Wir sollten bewusster genießen, uns bewusster ernähren und auch bewusster einkaufen."
Das BMELV erarbeitet Strategien, um Nahrungsmittelabfälle zu reduzieren. Zwar sind in der deutschen Landwirtschaft die Produktionsverfahren und Systemabläufe so weit optimiert, dass vergleichsweise wenig Verluste auftreten. "Aber wenn ich sehe, was alles weggeworfen wird, dann ist das erschreckend", so Aigner. "Wir müssen weniger Lebensmittelabfälle produzieren und die sinnvolle Nutzung von Reststoffen ausweiten, auch bei der Erzeugung von Bioenergie." Industrie und Handel, aber auch jeder einzelne Verbraucher könne einen Beitrag leisten, Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Auch beim Brot gibt es viele Alternativen zum Wegwerfen: die Herstellung von Paniermehl, die Abgabe von Vortagsware zu günstigeren Preisen oder nicht zuletzt die Verwendung als Tierfutter - um nur einige Beispiele zu nennen.