Die Ausstellung "Das Gelbe vom Ei - Eine Ausstellung über das Essen" zeigt in einer Großinszenierung die Vielfalt unserer Lebensmittel und den Umgang damit. Dabei geht es um die Wirkung von Ernährung und Essgewohnheiten auf die Gesundheit, die Herstellung und Konservierung von Lebensmitteln, den hygienisch sicheren Umgang damit sowie um die Kulturgeschichte des Essens. So beginnt der Rundgang mit einem 46-Gänge-Menü mit wohlbekannten, aber auch ungewöhnlichen Speisen - von der Astronautennahrung bis zu Heuschrecken. An einem Kalorienfahrrad können Besucher selbst ausprobieren, wie lange es dauert, bis sie ein Stück Pizza wieder abgestrampelt haben. Vom frühen Eisschrank bis zur Gefriertrocknungsanlage erfahren Besucher, auf welche Weise man Lebensmittel haltbar machen kann. Der Bereich zum Thema Brot zeigt die Kulturgeschichte dieses Grundnahrungsmittels.
Aigner appellierte an Lebensmittelindustrie und Landwirtschaft, ein realistischeres Bild der Land- und Ernährungswirtschaft zu zeichnen: "Zu Hause, in der Schule und in der Werbewelt muss vermittelt werden, woher unsere Lebensmittel kommen und wie sie hergestellt werden. Transparent, wahrhaftig und verlässlich - das sind hier die entscheidenden Grundsätze." Aigner kritisierte eine romantisierende Darstellungen der Landwirtschaft: "Früher war nicht alles besser. Ich will nicht zurück zu dunklen und feuchten Ställen der Vergangenheit. Heute gibt es beides - die kleinbäuerliche Nebenerwerbslandwirtschaft ebenso wie den modernen Großbetrieb, und das ist gut so." Zu Ehrlichkeit gehöre zudem, dass man sich aufeinander verlassen können muss: Anbieter müssten sicherstellen, dass ihre Produkte von den Verbrauchern verstanden werden und diese nicht in die Irre geführt werden. Zu Ehrlichkeit gehöre auch die Erkenntnis, dass wir im Überfluss leben, während andernorts Menschen Hunger leiden. Aigner: "Wer sich bewusst macht, dass in vielen Teilen der Welt dramatische Not und Unterernährung herrschen, wird zweimal überlegen, ob er wertvolle Lebensmittel wegschmeißt oder sich mehr auf den Teller packt, als er essen kann."
Die Ausstellung läuft vom 26. Juli 2013 bis zum 6. Januar 2014. Sie wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert und ist ein gemeinsames Projekt des Deutschen Museums und des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) im Ressort des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Ausstellung ist ein Grundstock für die geplante Dauerausstellung "Landwirtschaft und Lebensmittel". Zur Sonderausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Familientagen sowie Vortrags- und Diskussionsrunden. Im Schulklassenprogramm "Vom Getreide zum Brot" wird in Theorie und Praxis vermittelt, welche Getreidesorten es gibt, wie das Mahlen von Getreide funktioniert und wie daraus fertiges Brot entsteht.