Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner begrüßte den Vorstoß der EU-Kommission: "Mehr Wettbewerb, mehr Service und mehr Transparenz - das ist der richtige Weg. Ich erhoffe mir von dem Bankenpaket einen Wettbewerbs-Schub, der dazu führt, dass Finanzdienstleistungen kundenfreundlicher werden. Vor allem ist es an der Zeit, dass endlich alle Bürger in Europa einen Zugang zu einem Girokonto erhalten. Ohne ein Girokonto ist es heute kaum möglich, am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben teilzunehmen. Es ist gut, dass jetzt Bewegung in die Sache kommt."
Nach wie vor ist es auch in Deutschland ein Problem, dass einige Banken Verbrauchern den Zugang zu einem Girokonto verwehren. "Nicht über ein Girokonto zu verfügen, ist für die Betroffenen nicht nur beschämend, sondern in vielen Fällen auch existenzbedrohend", sagt Aigner, die sich wiederholt für die verpflichtende Einführung eines Guthabenkontos auf europäischer Ebene ausgesprochen hatte. Wer heute keine Kontoverbindung vorweisen kann, erhält oftmals keinen Miet- oder Arbeitsvertrag. Zudem ist ein Leben ohne Kontoverbindung oft deutlich teurer, wenn man etwa Rechnungen am Bankschalter bar einzahlen muss.
Positiv bewertet Aigner auch die Vorschläge der EU-Kommission für mehr Kostentransparenz und für einen unkomplizierten Wechsel der Kontoverbindung: "Die Pläne der EU führen das fort, was die Bundesregierung mit der Qualitätsoffensive Verbraucherfinanzen in Deutschland bereits vor Jahren angestoßen hat", so Aigner. Sie erinnerte an die verpflichtende Einführung des Beratungsprotokolls oder der Beipackzettel zum Schutz von privaten Geldanlegern. "Transparenz ist das Gebot der Stunde. Die Gebühren und Leistungen aller Angebote einer Bank müssen für Jedermann leicht erkennbar sein. Nur dann können Kunden entscheiden, welche Angebote für sie am besten geeignet sind."