Der Expertenrat soll den Diskurs über die nachhaltige Waldnutzung fördern. Er soll helfen, die teils divergierenden Ansprüche an Klimaleistung, Biodiversität, Rohstoffbasis, Erholungsleistung und Energie wissenschaftlich fundiert aufeinander abzustimmen und mögliche Konflikte zu lösen. Besonderen Wert legt Bundesministerin Aigner darauf, den Beirat auf eine breite wissenschaftliche Grundlage zu stellen und Wissenschaftler aus allen relevanten Fachrichtungen einzubeziehen. Zurzeit läuft der Auswahl- und Berufungsprozess.
Ein hoher Bedarf an Begleitforschung besteht insbesondere im forstlichen Umweltmonitoring - zum Beispiel im Rahmen der Kronenzustandserhebung, der Bundeswaldinventur oder der Bodenzustandserhebung. Das Wissen über Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald sowie über den Zusammenhang zwischen Waldbewirtschaftung und biologischer Vielfalt soll ebenfalls verbessert werden, um bestehende wissenschaftliche Lücken zu schließen. Diese und weitere Fragen wird der Expertenrat begleiten und dafür Sorge tragen, dass die Ergebnisse in die politischen Entscheidungsprozesse Eingang finden.
Hintergrundinformation
Obwohl Deutschland eines der am dichtesten besiedelten und industrialisierten Länder Europas ist, besteht rund ein Drittel der Landesfläche aus Wald. Rund 11,1 Millionen der insgesamt rund 36 Millionen Hektar umfassenden Fläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt. Mit 42,1 Prozent ist Hessen das Bundesland mit dem prozentual höchsten Anteil Waldfläche, gefolgt von Rheinland-Pfalz (41,7 Prozent) und Saarland (38,3 Prozent). Die häufigsten Baumarten sind hierzulande die Nadelbäume Fichte (28 Prozent) und Kiefer (24 Prozent), gefolgt von den Laubbäumen Buche (15 Prozent) und Eiche (10 Prozent). Alle vier Baumarten nehmen zusammen rund drei Viertel der Waldfläche ein. Insgesamt wachsen in den deutschen Wäldern 76 unterschiedliche Baumarten.
Der Wald in Deutschland wird regelmäßig einer umfassenden Inventur unterzogen. Nach den ersten beiden Bundeswaldinventuren in den Jahren 1987 und 2002 werden die Ergebnisse der dritten deutschen Bundeswaldinventur gegenwärtig im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz umfassend ausgewertet und aufwändig analysiert. Die Veröffentlichung ist im Jahr 2015 vorgesehen.
Weitere Informationen zur Waldpolitik des Bundeslandwirtschaftsministeriums finden Sie im Internet unter www.bmelv.de/DE/Landwirtschaft/Wald-Jagd/Forstpolitik-node.html.