Erst in diesem Jahr hatte auch der Wissenschaftsrat in einer Evaluierung dem FLI bescheinigt, dass es „eine herausragende, international sehr renommierte Forschungseinrichtung“ ist, „die unverzichtbare Leistungen im Bereich der Prävention, Erkennung und Bekämpfung von Tierseuchen erbringt“. Zudem wurde das FLI vom Wissenschaftsrat in eine Reihe mit nur wenigen Einrichtungen weltweit gestellt, die ein ähnlich breites Forschungsspektrum vorweisen können. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des FLI leisten herausragende Arbeit. Auf dieses Institut konnte ich mich bei Fragen zu Tiergesundheit und Verbraucherschutz immer verlassen“, so Aigner.
Einen BSL 4-Bereich, an dem mit Großtieren gearbeitet werden kann, gibt es bisher weltweit nur an zwei Orten, am National Microbiology Laboratory des Canadian Science Centre for Human and Animal Health in Winnipeg (Kanada) und bei der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) im Verbund mit der Australian Animal Health Laboratory (AAHL) in Geelong (Australien). Das FLI ist somit die einzige Einrichtung in Europa, die über solch moderne und umfangreiche Forschungsmöglichkeiten verfügt.
Als Bundesforschungsinstitut berät das FLI das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) in Fragen der Tiergesundheit. Bei Tierseuchenausbrüchen macht das Institut eigene epidemiologische Untersuchungen. Außerdem erstellt es Risikobewertungen zu verschiedenen Infektionskrankheiten von Nutztieren. Das FLI ist nationale Zulassungsstelle für veterinärmedizinische Infektionsdiagnostika und entwickelt Impfstoffe gegen Tierkrankheiten.
Das FLI betreibt bundesweit über 75 nationale Referenzlaboratorien für anzeigepflichtige Tierseuchen und meldepflichtige Tierkrankheiten. Die Referenzlaboratorien klären Verdachtsfälle ab, beraten die Veterinärbehörden und führen Ringversuche durch zur Qualitätssicherung der Tierseuchendiagnostik in Deutschland. Auf internationaler Ebene führt das FLI Referenzlabore der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) für Aviäre Influenza, Newcastle Disease, Bovine Herpesvirus-1-Infektion, Brucellose, Chlamydiose, Rotz und Tollwut.
Mit dem am Freitag eingeweihten BSL 4-Forschungskomplex ist der umfangreiche Labor-Neubau am FLI-Hauptstandort Riems abgeschlossen. Seit 2008 sind rund 89 Labore und 163 Stalleinheiten verschiedener Sicherheitsstufen in Betrieb gegangen. Auf Riems wird aber noch gebaut: Das Institut erhält neue Büro-, Konferenz- und Kantinengebäude, die bis zum Jahresende bezogen sein werden.
Weitere Informationen im Internet: www.fli.bund.de