Höhepunkt seiner ersten Afrikareise als Bundeslandwirtschaftsminister ist die Eröffnung des deutsch-sambischen Agrarausbildungszentrums bei Lusaka. "Eine standortangepasste, nachhaltige Landwirtschaft mit gut ausgebildeten Landwirten ist Ziel dieses Demonstrationsvorhabens, das ich gemeinsam mit meinem sambischen Amtskollegen starte", betonte Schmidt. Afrika ist ein Kontinent, der in weiten Teilen ein enormes Agrarpotential besitzt, gleichwohl in diesem Bereich vor erheblichen Herausforderungen steht. Hier setzt die Politik des Bundeslandwirtschaftsministeriums an und stellt den Aufbau und die Stärkung der Land- und Ernährungswirtschaft vor Ort als zentrales Ziel in den Mittelpunkt der Afrikapolitik. Zur Sicherung der Ernährung einer wachsenden Bevölkerung in Afrika braucht es neben der politischen Stabilität auch wirtschaftliche Entwicklung. Dazu tragen wir mit unserem umfangreichen Know-How auf dem landwirtschaftlichen Sektor bei. Schmidt nimmt darüber hinaus an der Eröffnung der Landwirtschaftsmesse Agritech Expo am 17. April 2015 in Lusaka teil, auf der sich auch deutsche Firmen der Agrarwirtschaft, insbesondere der Landtechnik präsentieren.
Im Rahmen der Reise wird Bundesminister Schmidt neben Vertretern der sambischen Regierung, auch Vertreter von Bauernorganisationen vor Ort treffen, darunter auch die Präsidentin des Weltbauernverbandes, Evelyn Nguleka. So steht die Stärkung der bäuerlichen Interessenvertretung im Zentrum einer zweitätigen vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten Veranstaltung, die der Deutsche Bauernverband gemeinsam mit afrikanischen Bauernverbänden vom 16. und 17. April 2015 in Lusaka ausrichtet. Die bäuerlichen und genossenschaftlichen Interessenvertretungen in Deutschland haben eine lange Tradition und bringen ihre Erfahrungen in die Zusammenarbeit mit Afrika ein.
Die Landwirtschaft ist der Schlüssel im Kampf gegen den Hunger auf der Welt. Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit unterstützt das BMEL mit Erfahrungen und Know-How den Aufbau landwirtschaftlicher Strukturen mit angepassten Technologien sowie nachhaltigen Produktionsverfahren. Das BMEL betreibt im Rahmen seines Bilateralen Kooperationsprogramms mittlerweile 25 Projekte in 13 Ländern, darunter mehrere Projekte in Afrika. Mit Sambia steht auf dieser Reise ein Land im Fokus, in dem die Landwirtschaft mit einem hohen Anteil an den Beschäftigten und einem bedeutenden Prozentsatz am BIP ein zentraler Wirtschaftszweig ist und deshalb von der sambischen Regierung mit Entwicklungsprogrammen unterstützt wird. Rund 70 Prozent der Menschen in Sambia leben auf dem Land. Etwa 48 Prozent der Bevölkerung sind von Unterernährung betroffen. Bei Ausschöpfung des vorhandenen landwirtschaftlichen Potentials sollte es möglich sein, dass die hohe Zahl der hungernden Menschen in Sambia bald der Vergangenheit angehört. Bundesminister Schmidt reist in Begleitung von Abgeordneten des Deutschen Bundestages sowie einer Wirtschaftsdelegation.