So spielt Südafrika als größte Wirtschaftskraft auf dem afrikanischen Kontinent eine zentrale Rolle - mit rund 35.000 kommerziellen Farmen und 1,3 Millionen Kleinbauern ist Südafrika einer der größten Agrarhandelspartner Deutschlands auf dem afrikanischen Kontinent - mit einem Ausfuhrwert von 327 Millionen Euro. Das Bundeslandwirtschaftsministerium will Südafrika künftig im Bereich der Agrarausbildung unterstützen. Bundesministerin Aigner wird daher mit ihrer südafrikanischen Amtskollegin eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnen. Außerdem soll die bäuerliche Interessenvertretung in der Region gestärkt werden - hierzu wird die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den berufsständischen Organisationen Deutschlands und dem südlichen Afrika ausgebaut.
Äthiopien ist weltweit eines der ärmsten Länder, das trotz eines erheblichen landwirtschaftlichen Potenzials kaum den eigenen Ernährungsbedarf decken kann. Für die wirtschaftliche Entwicklung und die Sicherung der Ernährung muss neben dem Zugang zu Märkten, Kapital und Infrastruktur vor allem die Produktivität in der Landwirtschaft erheblich gesteigert werden; dazu sind nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden sowie eine standortangepasste Technologie und Mechanisierung dringend erforderlich. Im Rahmen des Bilateralen Kooperationsprogramms unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium in Ergänzung zur klassischen Entwicklungszusammenarbeit seit zwei Jahren Projekte in Äthiopien. Das BMELV bringt sich mit seiner fachlichen Expertise mit Maßnahmen der Politikberatung, Agrarforschung und praxisorientierten Ausbildung ein. Im Rahmen ihres Besuches wird Bundesministerin Aigner unter anderem eine vom Bundeslandwirtschaftsministerium in Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen finanzierte Musterfarm zur Ausbildung in der Landwirtschaft einweihen.
Begleitet wird die Bundesministerin auf ihrer Reise nach Afrika von Mitgliedern des Deutschen Bundestages, einer Wirtschaftsdelegation und hochrangigen Vertretern von Stiftungen, die sich in Afrika engagieren.
Als federführendes Ressort für Fragen der Welternährung hat das Bundeslandwirtschaftsministerium in den vergangenen Jahren sein Engagement im Kampf gegen den Hunger deutlich verstärkt: Mit dem jährlichen Agrarministergipfel am Rande der Internationalen Grünen Woche im Januar in Berlin ist es gelungen, dem Thema Ernährungssicherung eine weltweit anerkannte Plattform zu geben. Agrarminister aus der ganzen Welt haben hier ihre Stimme in die weltweiten Prozesse eingebracht. So hat die Konferenz beispielsweise die Grundlage für die Beschlüsse der G20-Staats- und Regierungschefs zum Aktionsplan zur Lebensmittelpreisvolatilität und Landwirtschaft gelegt.
Auch die "Freiwilligen Leitlinien für verantwortungsvolles Verwalten von Boden- und Landnutzungsrechten, Fischgründen und Wäldern", die von über 160 Staaten im Rahmen des Welternährungsausschusses der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen (FAO) im Mai 2012 beschlossen wurden, sind ein Ergebnis der deutschen Unterstützung. So hat das Bundeslandwirtschaftsministerium die Verhandlung maßgeblich finanziert und im vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossen. Mit der regelmäßigen Konferenz "Politik gegen Hunger" hat das BMELV zudem ein Podium geschaffen, auf dem alle Beteiligten derzeit an der Umsetzung dieser Leitlinien arbeiten.
Die Landwirtschaft ist der Schlüssel im Kampf gegen den Hunger auf der Welt. Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit unterstützt das BMELV mit Erfahrungen und Know-How den Aufbau landwirtschaftlicher Strukturen mit angepassten Technologien und ist mittlerweile an 30 Projekten in unterschiedlichen Ländern beteiligt.