Am 12. Februar wird Bundesministerin Aigner in Tel Aviv eintreffen. Zum Auftakt ihres Besuches wird Aigner am 13. Februar in der Gedenkstätte Yad Vashem im Gedenken an die Opfer des Holocaust einen Kranz niederlegen.
Gemeinsam mit ihrer Amtskollegin Orit Noked wird die Ministerin die nächsten konkreten Schritte der bilateralen Kooperation im Landwirtschaftssektor beraten. "Israel ist ein herausragender Partner in der Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Hunger und Unterernährung in der Welt. Israel hat bewiesen, dass auch unter schwierigen natürlichen Bedingungen eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion möglich ist. Dies ist beispielgebend für viele andere Staaten der Welt", so Aigner. Israel habe den Wandel von einem ehemals landwirtschaftlich geprägten Land zu einer Hightech-Industrienation erfolgreich gestaltet. Die Entwicklung einer modernen Landwirtschaft war in trockenen Gebieten mit knappen Wasser- und Bodenressourcen nur möglich mit Pioniergeist und unter Nutzung von Forschung und Innovation insbesondere beim Einsatz der künstlichen Bewässerung und nachhaltiger Produktionsverfahren. Ministerin Aigner wird daher Israel einladen, seine Erfahrungen im Bereich der künstlichen Bewässerung in das deutsch-äthiopische Kooperationsprojekt einzubringen, das vom BMELV 2011 in und mit Äthiopien gestartet worden war. Aigner wird auch das Volcani-Center, das Zentrum der israelischen Agrarforschung, besuchen, mit dem bereits eine enge deutsch-israelische Forschungskooperation im Bereich der Tiergesundheit besteht.
Am 14. Februar wird Bundesministerin Aigner in die Republik Zypern weiterreisen, um sich mit ihrem Amtskollegen Sofoclis Aletraris über die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in der Europäischen Union und die Schwerpunkte der in der zweiten Jahreshälfte 2012 anstehende zypriotische EU-Ratspräsidentschaft auszutauschen. "Ich freue mich auf die Begegnung mit meinem Amtskollegen und den offenen Meinungsaustausch über aktuelle agrarpolitische Fragen gerade jetzt im Vorfeld der Ratspräsidentschaft. Es ist wichtig, dass wir die Situation der anderen Mitgliedstaaten in Europa kennen und verstehen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Positionen definieren und dann gemeinsam für ein Konzept der künftigen Agrarpolitik arbeiten. Am Ende brauchen wir für die künftige europäische Landwirtschaftspolitik einen Kompromiss, der für alle tragbar ist", sagte Aigner. "Gute Beziehungen und der Dialog mit unseren europäischen Partnerländern sind mir wichtig, denn sie bilden die Voraussetzung, um die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union zukunftsfähig gestalten zu können. Die Erfahrung zeigt, dass gegenseitiges Verständnis und der offene und freundschaftliche Meinungsaustausch oft der halbe Weg zur Einigung sind", so Aigner. Die Ministerin wies darauf hin, dass die Europäische Union in den kommenden Jahren vor wichtigen Weichenstellungen in der Gemeinsamen Agrarpolitik stehe. Der zypriotischen EU-Ratspräsidentschaft werde dabei eine wichtige Rolle zukommen. Die europäischen Landwirte müssten sich stärker als in der Vergangenheit am Markt orientieren. Sie sollen nachhaltig wirtschaften, ihre Wettbewerbsfähigkeit soll weiter gesteigert werden. Dennoch müsse auch in Zukunft über Direktzahlungen das Einkommen der Landwirte stabilisiert werden, um beispielsweise Marktrisiken abzufedern.