"Japan ist für uns ein wichtiger strategischer Partner in der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit, gerade auch im Agrar- und Ernährungsbereich", erklärte Aigner am Rande der Begegnung in Tokio. Eine enge und partnerschaftliche Kooperation sei wichtig, um die gewaltigen Herausforderungen bewältigen zu können, vor denen die Landwirtschaft weltweit stehe. "Mit der Zunahme der Weltbevölkerung und der Kaufkraft in Schwellenländern steigt auch die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten - gleichzeitig nimmt die Anbaufläche auch wegen des Klimawandels weiter ab. Japan ist ein starker Partner innerhalb der internationalen Staatengemeinschaft - gemeinsam arbeiten wir an Zukunftskonzepten für die Sicherstellung der Welternährung", sagte Aigner. Ein positives Beispiel für die internationale Zusammenarbeit sei der Aktionsplan der G20-Agrarminister, ein "ehrgeiziges Maßnahmepaket, um Gefahren extremer Preisschwankungen und deren Auswirkungen auf die Welternährung wirkungsvoll zu begegnen".
Ein gemeinsames Anliegen von Japan und Deutschland ist auch die nachhaltige Nutzung alternativer Energiequellen, insbesondere der Biomasse. Die Minister Aigner und Guniji unterzeichneten am Rande ihres Gesprächs eine gemeinsame Vereinbarung. Vorgesehen ist, den Informationsaustausch zwischen beiden Ländern weiter zu verstärken, besonders bei Themen wie der Nutzung erneuerbarer Energien, besonders der Bioenergie, sowie bei der Förderung zukunftsfähiger ländlicher Räume.
Neben der Begegnung mit Landwirtschaftsminister Guniji standen am Dienstag in Tokio auch Gespräche im japanischen Gesundheitsministerium sowie der nationalen Agentur für Verbraucherschutz auf dem Programm. Am Dienstagabend würdigte Aigner mit einem Grußwort bei einem Festakt das 50-jährige Bestehen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in Japan.
Begleitet wird die Ministerin auf ihrer viertägigen Reise von Abgeordneten des Deutschen Bundestages und einer Wirtschaftsdelegation. Im Mittelpunkt des Besuchs stehen die Themen Lebensmittelsicherheit im Handel, Landwirtschaft, Fischerei und Energieversorgung sowie die bilaterale Zusammenarbeit in globalen Fragen wie etwa der Ernährungssicherung.
Zu Beginn ihres Besuches in Japan war Aigner am Montag zunächst nach Sendai und in die Region Tohoku gereist, um sich im Küstenort Kesennuma ein Bild von den Auswirkungen des verheerenden Tsunami im März 2011 sowie dem Stand der Wiederaufbauarbeiten zu machen. Dabei hat die Ministerin auch Spenden deutscher Unternehmen an einen Kindergarten überbracht, dessen Gebäude durch den Tsunami komplett zerstört worden waren und die nun an höher gelegenen Orten wieder aufgebaut werden sollen.