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Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

"Gute Ernten sind nicht selbstverständlich"

(lifePR) (Berlin, )
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Zum Erntedankfest erklärt die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner:

"Am kommenden Sonntag feiern wir in Deutschland das Erntedankfest. Mit diesem Fest bringen wir ehrliche Dankbarkeit und Wertschätzung zum Ausdruck. Dankbarkeit darüber, dass auch dieses Jahr trotz einiger Wetterkapriolen eine ordentliche Ernte eingefahren werden konnte. Dankbarkeit darüber, dass wir hier in Deutschland über ausreichend Nahrungsmittel verfügen. Und Dankbarkeit gegenüber unseren Bäuerinnen und Bauern, die mit harter Arbeit dafür sorgen, dass wir frische und qualitativ hochwertige Produkte auf den Tisch bekommen und aus einem reichhaltigen Angebot auswählen können.

Unsere Wertschätzung gilt der Schöpfung und den natürlichen Ressourcen: Wir sollten das Erntedankfest zum Anlass nehmen, uns der Verantwortung gegenüber der Natur noch stärker bewusst zu werden. Wir müssen sie ganz im Sinne bäuerlicher Tradition für unsere nachfolgenden Generationen erhalten und pflegen. Das ist Nachhaltigkeit im Sinne des Wortes. Vor allem sollten wir erkennen, dass in unseren Lebensmitteln wertvolle und knappe Ressourcen stecken. Der Boden ist nicht beliebig vermehrbar - im Gegenteil: Jedes Jahr verliert die deutsche Landwirtschaft wertvolle Nutzflächen. Der fruchtbare, gesunde und nährstoffreiche Boden bleibt Grundlage unserer Landwirtschaft.

Wertschätzung gegenüber der Schöpfung heißt aber auch, Wertschätzung gegenüber den landwirtschaftlichen Nutztieren. Auch hier stehen wir in der Verantwortung für tiergerechte Haltungsverfahren. Die Qualität der Produkte, aber vor allem die Standards der Ställe und der Produktionsprozesse, haben ihren Preis. Milch, Fleisch und Eier sind wertvolle Lebensmittel - und ihre Produktion muss mit fairen Preisen entlohnt werden.

Dass unsere Landwirte hervorragende Arbeit leisten, sehen wir an der steigenden Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft. Dieses Jahr konnten allein 43,8 Millionen Tonnen Getreide geerntet werden. Von einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche werden immer mehr Menschen ernährt: Im Jahr 1900 erzeugte ein Landwirt in Deutschland Nahrungsmittel, um etwa vier Personen ernähren zu können, heute ernährt er bereits 132 Menschen. Ein wesentlicher Grund für diese Leistungssteigerung ist vor allem der wissenschaftlichtechnische Fortschritt.

Landwirtschaft unterliegt wie kaum ein anderer Wirtschaftsbereich den Kräften der Natur. Oft steht nur ein schmales Zeitfenster für Aussaat, Pflege und Ernte zur Verfügung. Es bedarf daher leistungsfähiger, zuverlässiger und präziser Maschinen mit hoher Effizienz. Weil deutsche Landtechnik genau diese Anforderungen erfüllt, genießt sie weltweit einen sehr guten Ruf. Eine moderne Erntemaschine kann heute etwa 100 Tonnen Weizen in nur einer Stunde abernten. Das entspricht dem täglichen Getreidebedarf einer Großstadt. Dabei ist die Maschine auch noch spritsparend, bodenschonend und arbeitet zentimetergenau fast ohne Kornverluste.

Der wirtschaftliche Erfolg hängt aber auch von einer durchdachten Betriebsführung mit einem guten und transparenten Management ab. Im Rahmen der Messe "EuroTier" findet im November 2012 die Preisverleihung des Bundeswettbewerbs "Landwirtschaftliches Bauen" statt - in diesem Jahr zum Thema "Gläserne Ställe". Die sechs Tierhalter, die dieses Jahr ausgezeichnet werden, tragen durch ein öffentlichkeitswirksames Konzept zur Verbesserung der Akzeptanz der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung bei. Es ist heute wichtiger denn je, den Verbrauchern Arbeitsabläufe und Bedingungen nahezubringen und zu erklären.

Das Erntedankfest gibt immer wieder Anlass, auch an die Menschen in der Welt zu denken, für die ausreichende Ernährung keine Selbstverständlichkeit ist. Der Schlüssel für eine dauerhafte Verbesserung der Ernährungslage liegt in der Verbesserung der Produktionsund Verteilungsbedingungen in den Ländern selbst. Nahrungsmittelhilfen können akute Not lindern, eine Dauerlösung waren sie jedoch noch nie. Deshalb werden wir weiter alles daran setzen, in erster Linie Saatgut, Produktionstechnik und Managementwissen, das den Verhältnissen vor Ort gerecht wird, verfügbar zu machen. Hier arbeiten das Bundeslandwirtschafts- und das Bundesentwicklungshilfeministerium eng zusammen.

Gemeinsam beschreiten wir neue Wege, um besonders die Kleinbauern auf dem Land zu stärken, die in vielen Entwicklungsländern am meisten von Hunger und Not betroffen sind, gleichzeitig aber der Schlüssel sind, um Krisen zu überwinden und neue, funktionierende Versorgungsstrukturen aufzubauen."
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