Die Nutztierhaltung steht wegen ihres Einsatzes von Antibiotika, selbst dann, wenn diese für die Behandlung erkrankter Tiere notwendig sind, in der öffentlichen Kritik. Antibiotika müssen zur Behandlung von Infektionskrankheiten weiter verfügbar bleiben. Da jeder Einsatz dieser Medikamente jedoch zur Bildung von Resistenzen beiträgt, gilt es durch Vorbeugung und die Verhinderung von Infektionskrankheiten die Notwendigkeit für den Einsatz von Antibiotika gar nicht erst entstehen zu lassen. Durch seine Forschungsförderung trägt das BMEL dazu bei, wirksame Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Tiere zu entwickeln.
Im Rahmen des Verbundprojektes sollen innovative bestandsspezifische Impfstoffe entwickelt werden, die durch eine optimierte Wirkung eine vereinfachte Applikation (zum Beispiel über das Tränkwasser oder im Sprayverfahren) ermöglichen. Ein Ziel ist die schnelle und spezifische Diagnostik antibiotikaresistenter Bakterien sowie die damit verbundene Aufdeckung epidemiologischer Infektionszusammenhänge. Durch flexiblere und schneller einsetzbare Impfstoffe soll eine gezielte und frühzeitige Bekämpfung der Krankheitserreger erfolgen. Somit könnten die im Projekt zu entwickelnden Impfstoffe eine Alternative zu Antibiotikagaben darstellen und deren Einsatz drastisch reduzieren.
Im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung stellt das BMEL für das Verbundvorhaben rund 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Das Vorhaben hat eine Laufzeit von 3 Jahren. Die Projektpartner sind die Ripac-Labor GmbH, die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, die Universität Potsdam, die Heidemark GmbH und die SMB Services in Molecular Biology GmbH.