An drei Modellstandorten in Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen wurde unter der fachlichen Betreuung der Forschungsanstalt für biologischen Landbau (FiBL) erforscht, wie ländliche Dienstleister, landwirtschaftliche Betriebe und Werkstätten für behinderte Menschen zusammengebracht und so neue Arbeitsmöglichkeiten auch außerhalb des geschützten Bereichs erkannt und erschlossen werden können. Ein solches Arbeitsumfeld ermöglicht die Begegnung mit anderen Menschen, gibt Selbstvertrauen und garantiert ein persönliches Einkommen. In den Modellvorhaben profitierten aber auch die ländlichen Räume, die durch die verwirklichten Projekte gestärkt und belebt wurden und eine höhere regionale Wertschöpfung erzielten. "Das Projekt zeigt deutlich, dass sich auch für ländliche Räume, die bei der sozialen Integration behinderter Menschen Verantwortung übernehmen, neue Impulse für die Entwicklung ergeben", sagte Bleser. Dafür braucht es jedoch regionale Netzwerke, die eine Verbindung zwischen der Zielgruppe und den Arbeitgebern herstellen und die Qualifikation, die Schaffung von Kooperationen, die Betreuung von Behinderten und Arbeitgebern und die Entwicklung neuer Geschäftsideen organisieren und durchführen. Der nun vorgestellte Leitfaden liefert dazu wertvolle Anregungen.
"Die soziale Integration behinderter Menschen ist in ländlichen Räumen keine Utopie, sondern eine reale Chance für die Menschen und die Region. Deswegen wurde das Modellvorhaben auch als Maßnahme in den Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention aufgenommen. Das ist ein echter Erfolg", sagte Bleser in Fulda.