Anlässlich der Verleihung des Preises erklärte der Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Gert Lindemann, heute in Berlin: "Es ist Ziel der Bundesregierung, Tierversuche auf das absolut unerlässliche Maß zu beschränken und wo immer möglich durch Alternativmethoden zu ersetzen. Deutschland leistet innerhalb der EU seit Jahren den weitaus größten Beitrag für die Entwicklung tierversuchsfreier Prüfmethoden. Die Arbeit von Frau Dr. Schanz setzt hier wertvolle Maßstäbe."
Hinsichtlich des runden Geburtstages der ZEBET, die integraler Bestandteil des Bundesinstitutes für Risikobewertung ist, sagte Staatssekretär Lindemann weiter:"Die bereits 1989 gegründete Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch hat wichtige Impulse bei der Entwicklung von Alternativmethoden gesetzt, ja ich möchte sogar sagen, die ZEBET hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem weltweit anerkannten Kompetenzzentrum für die Dokumentation und Bewertung wie auch die Entwicklung und Validierung von Alternativmethoden entwickelt."
Die Preisträgerin des 28. Tierschutz-Forschungspreises Frau Dr. Johanna Schanz forscht am Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik in Stuttgart. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit hatte Frau Dr. Schanz ein in vitro Lebertestsystem entwickelt, das die Grundlage für die Auszeichnung mit dem Forschungspreis bildet. In dem "künstlichen" Organsystem können menschliche Leberzellen zusammen mit einem funktionellen System von Blutgefäßen und damit in einer relativ natürlichen Umgebung kultiviert werden. Die Leberzellen erhalten dabei über mehrere Wochen ihre normale Aktivität. Alle Systeme, die den menschlichen Leberstoffwechsel korrekt abbilden, nehmen eine zentrale Rolle in der Medikamentenentwicklung - wie auch der tierversuchsfreien Bewertung der Giftigkeit von Fremdstoffen - ein.