Weil die Täter aber meist im Ausland sitzen, ist die strafrechtliche Verfolgung für deutsche Behörden schwierig. Auch technische Schutzmaßnahmen wie Antiviren-Software und moderne Web-Browser können das Problem lediglich mildern, aber keinen hundertprozentigen Schutz gewährleisten. Das Bundesverbraucherministerium und die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen setzen daher auf Information und Aufklärung: Ab heute, 28. Dezember, haben Internet-Nutzer die Möglichkeit, Phishing-Attacken im Internet zu melden und sich über aktuelle Bedrohungen zu informieren. Das neue "Phishing-Radar" ist erreichbar über das Internetportal www.verbraucherfinanzwissen.de.
"Kriminelle haben es nicht nur auf die persönlichen Daten von Bürgern abgesehen, sondern versuchen immer öfter auch die Schutzmechanismen des Zahlungsverkehrs zu knacken. In letzter Zeit registrieren wir eine alarmierende Zunahme betrügerischer Attacken", so Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner. Der beste Schutz sei es, diese massenweise versandten Spam-Mails einfach ungelesen zu löschen. Jeder Verbraucher sollte wissen:
Banken fragen niemals vertrauliche Kundendaten wie Kontonummer oder PIN per E-Mail, Telefon oder SMS ab. Damit die Verbraucherinnen und Verbraucher sich besser über betrügerische Aktivitäten informieren können, hat das Ministerium in Kooperation mit der VZ das neue Internetforum entwickelt. "Das Phishing-Radar bietet Verbrauchern eine leicht zugängliche Möglichkeit, sich über Risiken zu informieren und Fälle von Betrug schnell und unbürokratisch zu melden", so Aigner.
Unter der Internetadresse "www.verbraucherfinanzwissen.de" finden Verbraucherinnen und Verbraucher ab sofort ein Online-Forum, in dem sie Phishing-E-Mails melden können, die sie erhalten haben. Eine Registrierung ist dazu nicht nötig. Eingegangene Meldungen sind sofort öffentlich und können anderen Nutzern als Warnung vor Attacken dienen. Alternativ können Verbraucherinnen und Verbraucher E-Mails auch an die eigens eingerichtete E-Mail-Adresse phishing@vz-nrw.de weiterleiten.
Mitarbeiter der Verbraucherzentrale NRW überwachen das Forum, werten die eingehenden E-Mails systematisch aus und verbreiten die Warnungen vor betrügerischen E-Mails über weitere Kanäle wie etwa den Kurznachrichtendienst Twitter. Auch betroffene Banken werden informiert. Ergänzt wird das Angebot durch hilfreiche Informationen und Tipps zum Schutz gegen Phishing auf den Seiten von www.verbraucherfinanzwissen.de.
Das Phishing-Radar ergänzt als anbieterunabhängige Anlaufstelle für Verbraucherinnen und Verbraucher zum Thema Phishing bereits bestehende Angebote einzelner Banken. Es soll vor allem der besseren und schnelleren Aufklärung der Öffentlichkeit über Phishing-Attacken dienen. Wer durch Phishing einen Schaden erlitten hat, sollte Anzeige bei der Polizei erstatten. Zudem sollte er seine Bank bereits informieren, wenn der Verdacht besteht, dass Unbefugte auf das Konto zugreifen könnten.
Weitere Informationen unter http://www.bmelv.de/phishing