„Wir können die Entwicklung von Antibiotika-Resistenzen nur verhindern, wenn Human- und Veterinärmedizin eng zusammenarbeiten, und deshalb habe ich mit meinem Kollegen, Bundesminister Hermann Gröhe den von der Weltorganisation für Tiergesundheit OIE, der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO geforderten und in Deutschland seit 2008 etablierten One-Health-Ansatz gestärkt und ausgeweitet.
Mit der 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes haben wir in Deutschland bereits ein System zur Antibiotikaminimierung in der Nutztierhaltung etabliert. Ein weiterer Baustein zur Vermeidung von Antibiotika-Resistenzen ist die Forschung. Deshalb investiert mein Ministerium in die Entwicklung konkreter Maßnahmen und Produkte, mit denen die Entstehung und Übertragung antibiotikaresistenter Keime in der Geflügelfleischproduktion reduziert werden können.“
Das Verbundforschungsvorhaben „EsRAM“
Im Fokus des Forschungsprojekts „Entwicklung stufenübergreifender Reduktionsmaßnahmen für Antibiotikaresistente Erreger beim Mastgeflügel“ (EsRAM) stehen die Reduktion der Belastung von Geflügelfleisch mit antibiotikaresistenten Erregern, , insbesondere Extended spektrum Beta-Laktamase-bildende Enterobacteriaceae (ESBL) sowie Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA).
Das Forschungsprojekt hat eine Laufzeit von drei Jahren. Als Projektpartner nehmen seitens der Freien Universität Berlin das Institut für Tier- und Umwelthygiene, das Institut für Geflügelkrankheiten, das Institut für Fleischhygiene und -technologie, das Institut für Lebensmittelhygiene sowie das Institut für Tierernährung an dem Verbundvorhaben teil. Weitere Projektpartner sind das Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten der Tiere der Justus-Liebig-Universität Gießen, die Klinik für Vögel und Reptilien der Universität Leipzig, das Leibniz-Institut für Agrartechnik, das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesinstitut für Risikobewertung, der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft, die EW Nutrition GmbH und die Boehringer Ingelheim Veterinary Research GmbH.
Forschungsaktivitäten des BMEL
Der Forschungsetat des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ist einer der größten der Bundesregierung. Allein im Jahr 2015 hat das BMEL 560 Millionen Euro in Forschungsaktivitäten investiert. Die Forschungsprojekte liefern dabei Antworten zu drängenden gesellschaftlichen Fragen wie: Wie kann die Landwirtschaft mit den Folgen immer extremerer Wetterlagen aufgrund des Klimawandels umgehen? Gibt es in Deutschland Mücken, die gefährliche Krankheitserreger, wie das Zika-Virus, übertragen? Welche Maßnahmen können getroffen werden, um den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung und dadurch die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen und ihre Verbreitung über die Lebensmittelkette zu minimieren? Seit Anfang des Jahres werden alle Forschungsaktivitäten des Hauses gebündelt auf der Internetseite www.bmel-forschung.de dargestellt.