Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte in Deutschland waren nach einem kontinuierlichen Anstieg 2009 um rund 27 Prozent zurückgegangen. Für 2010 zeichnet sich nach vorläufigen Schätzungen aber wieder ein deutlicher Anstieg von 20 Prozent ab. Je nach betriebswirtschaftlicher Ausrichtung und Produktionskapazitäten gab es jedoch deutliche Unterschiede: Die Ackerbaubetriebe mussten nach dem Spitzenjahr 2008/09 im Wirtschaftsjahr 2009/10 aufgrund stark gesunkener Getreidepreise einen Gewinnrückgang von fast 25 Prozent hinnehmen. Die Milchbetriebe verzeichneten bisher nicht gekannte Einkommensschwankungen mit aktuell positiver Tendenz.
Im Jahr 2010 gab es in Deutschland nach den vorläufigen Ergebnissen der Landwirtschaftszählung rund 300.700 landwirtschaftliche Betriebe. Im Vergleich zur vorangegangenen Agrarstrukturerhebung 2007 ging die Zahl der Betriebe um rund 20.900 zurück. Das entspricht einer jährlichen Abnahmerate von 2,2 Prozent. In Deutschland waren damit im Jahr 2010 rund 1,1 Millionen Menschen haupt- oder nebenberuflich in der Landwirtschaft tätig. Gegenüber 2007 ist ihre Zahl weiter zurückgegangen, die jährliche Abnahmerate lag jedoch bei weniger als 2 Prozent und damit etwas niedriger als im Durchschnitt früherer Jahre. Zusammen mit den vor- und nachgelagerten Bereichen hat die Landwirtschaft in Deutschland 2009 eine Bruttowertschöpfung von rund 140 Milliarden Euro erzielt, das sind rund 6,5 Prozent der Wertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche. Der deutsche Agrarexport hat 2010 nach dem Einschnitt durch die Finanzkrise sein langfristiges Wachstum fortgesetzt. Jeden vierten Euro erlöst die Ernährungswirtschaft auf Auslandsmärkten.
Der Agrarpolitische Bericht 2011 bezieht sich zum ersten Mal auf einen Zeitraum von vier Jahren. Bis 2007 war der Agrarbericht jährlich erschienen. Mit der Verlängerung des Berichtszeitraums stellt der Agrarbericht jetzt stärker auf mittelfristige Entwicklungen ab.
Der vollständige Bericht im Internet: http://www.bmelv.de/...