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Tierschutzlabel ist ein Anreiz für mehr Tierschutz im Stall

BMEL und Tierschutzbund ziehen eine erste Bilanz - Umfrage: Drei von vier Verbrauchern wünschen sich eine Tierschutzkennzeichnung

(lifePR) (Berlin, )
Ein Jahr nach Einführung des neuen Tierschutzlabels haben das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Deutsche Tierschutzbund in Berlin eine erste positive Bilanz gezogen. "Die Einführung des Tierschutzlabels des Deutschen Tierschutzbundes und dessen Etablierung am Markt sind wichtige Schritte für mehr Transparenz und Wahlfreiheit. Und ein bedeutender Schritt für mehr Tierschutz im Stall", sagte Bundeslandwirtschaftsminister Dr. Hans-Peter Friedrich am Mittwoch in Berlin. Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, betonte: "Mit dem Tierschutzlabel hat die politische Debatte über eine Veränderung der bisherigen Intensivhaltung an Intensität zugenommen. Wir gehen den eingeschlagenen Weg konsequent weiter, um jetzt und sofort erste Verbesserungen für die Tiere durchzusetzen."

Dass Verbraucher beim Einkauf großen Wert legen auf Wahlfreiheit und eine klare Kennzeichnung von tierischen Erzeugnissen zeigt eine aktuelle TNS Emnid-Umfrage im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: Demnach ist der Tierschutz ein bedeutendes Kriterium für die Kaufentscheidung: Knapp die Hälfte der Befragten (44 Prozent) gibt an, beim Einkauf auf Tierschutzstandards zu achten - 17 Prozent achten fast immer darauf, 26 Prozent häufig. Zudem rangiert der Tierschutz auf Platz 2 der für die Verbraucher entscheidenden Verpackungsangaben: Drei Viertel der Befragten (76 Prozent) legen Wert auf Tierschutzangaben auf der Verpackung, 45 Prozent ist diese Angabe sehr wichtig. Im Rahmen der Erhebung wurden Ende vergangenen Jahres (29.11.2013 bis 02.12.2013) 1000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt.

Genau hier setzt die Tierschutzkennzeichnung an. Vor einem Jahr hat der Deutsche Tierschutzbund die Initiative zur Einführung des Tierschutzlabels ergriffen. Verbraucher können sich mit Hilfe der Labels bewusst für Produkte entscheiden, bei deren Erzeugung hohe Tierschutzstandards eingehalten wurden. Den Erzeugern bietet dieses Label die Möglichkeit, dem Verbraucher die Einhaltung hoher Tierschutzstandards glaubwürdig zu vermitteln. Auf diese Weise können sich Landwirte, die besonders in den Tierschutz investieren, die Gewährleistung entsprechender Standards vergüten lassen. Friedrich betonte: "Die Nachfrage beim Verbraucher ist da. Unsere Tierhalter sollten sich dieses Marktsegment schnell erschließen, die Konkurrenz aus dem Ausland schläft nicht." Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat die Entwicklung der Einstiegstufe des neuen freiwilligen Tierschutzlabels für Mastschweine im Rahmen eines Forschungsprojektes, an dem Vertreter der Wirtschaft und der Universität Göttingen beteiligt sind, gefördert. Diese Zuwendung wird auch in diesem Jahr fortgesetzt. Insgesamt hat sich das BMEL mit einer Million Euro an dem Projekt beteiligt.

Bisher gibt es das zweistufige Label für Erzeugnisse von Schwein und Huhn. Der Deutsche Tierschutzbund arbeitet intensiv daran, die Kriterien auf alle Nutztierarten und die gesamte Produktionskette auszudehnen. "Auch wenn sich das Tierschutzlabel im ersten Jahr noch nicht in der breiten Masse hat durchsetzen können, gibt es regional bereits gute Sortimentsangebote. Die Zahl der beteiligten Geflügelmäster ist schnell gestiegen. Im Schweinebereich sind vor allem die Haltungssysteme nur mit größerem Aufwand zu verändern. Dennoch haben wir immerhin bereits erste Premiumbetriebe bei Schweinehaltungen gewinnen können, das macht Mut", sagte Schröder. Jedes vertrauenswürdige Label brauche Zeit, um sich zu etablieren, so Friedrich.

Tierschutz ist für die Bundesregierung auch in dieser Legislaturperiode ein wichtiges Thema. Im Vorfeld der gemeinsamen Bilanz zum Tierschutzlabel hatten Friedrich und Schröder ein erstes Gespräch geführt, wie der Tierschutz in Deutschland weiter verbessert werden kann. Dabei kündigte Bundeslandwirtschaftsminister Friedrich an, sich auch auf europäischer Ebene für die Einführung eines Tierschutzlabels einzusetzen. "Mit der Änderung des Tierschutzgesetzes haben wir den Tierschutz in vielen Bereichen verbessert. Doch hier dürfen wir nicht stehen bleiben", so Friedrich. Das Tierschutzlabel sei richtungsweisend auf dem Weg zu besonders hohen Tierschutzstandards. Die Haltungsbedingungen in der Nutztierhaltung müssten aber auch insgesamt weiter verbessert werden. Entsprechende Maßnahmen werden wie im Koalitionsvertrag vorgesehen derzeit geprüft.

Weitere Informationen unter www.bmel.de/tierschutzlabel

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