-organisationen gewürdigt.
"Wer sich freiwillig für andere Menschen einsetzt, verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung", sagte der Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lutz Stroppe. "Unsere Demokratie und insbesondere unser Sozialstaat leben ganz entscheidend vom Engagement und einer starken Selbstorganisation unserer Bürgerinnen und Bürger. Deshalb ist es von großer Bedeutung, wenn bereits junge Menschen sich für die Gemeinschaft einsetzen und Verantwortung übernehmen. Mit ihrem Elan und ihrer Begeisterung holen die engagierten Jugendlichen vielfach andere Gleichaltrige mit ins Boot. Der Heinz-Westphal-Preis bietet einen tollen Rahmen, eigene Ideen für Hilfsprojekte zu entwickeln und kreative Pläne konkret umzusetzen."
Der DBJR-Vorsitzende Stephan Groschwitz machte deutlich: "Die ausgezeichneten Projekte sind gute Beispiele für das selbstbestimmte Engagement junger Menschen. Sie zeigen, wie wichtig ihr Engagement ist - für sie selbst und für die Gesellschaft."
Die fünf ausgezeichneten Projekte widmen sich so unterschiedlichen Themen wie dem Engagement gegen Rechtsextremismus, der politischen Bildung von Jugendlichen, der Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft oder der Verschönerung von Orten. Die ersten drei Plätze sind mit insgesamt 15.000 Euro dotiert (7.500 Euro, 5.000 Euro und 2.500 Euro). Außerdem wird ein mit 1.000 Euro dotierter Ehrenpreis vergeben sowie der mit 2.500 Euro dotierte Sonderpreis der Stiftung "Jugend macht Demokratie".
Den ersten Preis erhielt der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg e.V. Beim Projekt "Das Stadt-Spiel - Kinder gestalten ihre Welt" lernen 300 Kinder und Jugendliche von acht bis 14 Jahren Demokratie. Sie leben zehn Tage mit rund 150 ehrenamtlichen Betreuern in der von ihnen selbstgestalteten und selbst verwalteten Kinderzeltstadt Tillhausen. Die Jury ehrt dieses Projekt mit dem ersten Preis, weil der Kreisjugendring Lauenburg mit seiner Kinderstadt einen bemerkenswerten Beitrag zur politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen leistet.
Die Kinder erführen, was für das Gelingen einer demokratischen Gesellschaft notwendig ist und lernten Verantwortung für sich und andere zu tragen.
Der zweite Preis ging an die Heroes aus München. In regelmäßigen Trainings setzen sich junge Männer mit Themen wie Ehre, Identität, Geschlechterrollen und Menschenrechten auseinander. Am Ende ihrer Trainingsphase werden sie zu anerkannten HEROES zertifiziert. Als offizielle HEROES besuchen sie anschließend Schulklassen, Ausbildungsstätten oder Jugendeinrichtungen, wo sie Workshops für Mädchen und Jungen zum Thema Ehre leiten. Die Jury würdigt den Mut der jungen Männer, sich sehr persönlich mit ihrer Identität und den inneren Konflikten auseinanderzusetzen. Bemerkenswert sei, dass sich die jungen Männer mit ganz unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und Herkünften zusammenschließen und sich unter fachlicher Begleitung offen an innere und äußere Konflikte wagen. Die Heroes München stärkten mit ihrem Projekt das Netzwerk ähnlicher Initiativen in Berlin, Nürnberg und Köln und regten zum weiteren Nachahmen an.
Mit dem dritten Preis wurde die Malteserjugend Emsdetten ausgezeichnet. Im Rahmen einer 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) legte die Malteser Jugend Emsdetten in einem Altenheim einen sogenannten Sinnesgarten an, den die Senioren selber mitpflegen und bearbeiten können. Die Jury lobte das Konzept, mit dem Garten in der Lebenswelt der Seniorinnen anzusetzen, bewusst ihre Sinne anzusprechen und schöne und gute Erinnerungen zu wecken. Die Malteserjugend hatte die Erfahrungen und das Wissen der Bewohnerinnen des Stifts eingebunden und eine Brücke zwischen den Generationen gebaut. So sei mit dem Garten ein über die Aktion hinaus bestehender Ort der Begegnung entstanden. Die Malteserjugend stehe auch stellvertretend für 4.000 Gruppen des BDKJ, die in 72 Stunden in ganz Deutschland hunderttausende Ehrenamtliche aktiviert haben.
Aufgrund der Aktualität und Brisanz des Themas Asyl und Abschiebung vergab die Jury außerdem einen Ehrenpreis an die SJD - Die Falken, Landesverband Hamburg. Nachdem vier Romamädchen mit ihren Familien nach Mazedonien abgeschoben wurden, reagierten die Falken mit Broschüren und Ausstellungen, die von den Jugendlichen selbst entwickelt wurden. Darüber hinaus unterstützen die Jugendlichen die Familien bis heute mit Spenden und Besuchen. Die Jury würdigte diesen Einsatz und auch, dass die Falken sich seitdem intensiv für die Öffnung ihres Verbandes für Flüchtlingskinder einsetzten. Damit zeigten die Falken, so das Urteil der Jury, dass Jugendverbände in der Lage seien, mit ihren ehrenamtlichen Mitgliedern schnell und wirksam zu handeln.
Den Sonderpreis der Stiftung "Jugend macht Demokratie" erhält das Projekt "1.000 km gegen Rechts", durchgeführt von der Kreisjugendfeuerwehr Stade. Ein Fahrrad mit einem Anhänger, auf dem das Logo "1.000 km gegen Rechts" angebracht war, wurde in einer Stafette von Jugendfeuerwehr zu Jugendfeuerwehr durch 18 Landkreise in Niedersachsen geschickt. Die Jury würdigte, dass mit dieser Initiative hunderte Jugendliche aktiviert worden seien, sich mit dem Thema Extremismus auseinanderzusetzen. Die Kreisjugendfeuerwehr Stade stärke mit der Aktion die Demokratie und zeige, wie wichtig Jugendverbände im Kampf gegen rechten Extremismus und Fremdenfeindlichkeit sein können.
Der Heinz-Westphal-Preis ist nach dem Mitbegründer des Deutschen Bundesjugendrings benannt und wird alle zwei Jahre ausgeschrieben. Mit dem Preis werden kreative Aktivitäten und Aktionen ausgezeichnet, die das ehrenamtliche Engagement junger Menschen ermöglichen, stärken oder Jugendliche zu freiwilliger Arbeit motivieren.
Weitere Informationen zum Preis und den Preisträgern finden Sie unter:
www.heinz-westphal-preis.de