Die Auszeichnung erhält das Paul-Ehrlich-Institut für seine Netzwerkarbeit zur Integration behinderter Menschen in die wissenschaftliche Arbeit. Seit 1996 hat das Institut mit dem nationalen Tandem-Projekt und dem anschließenden europäischen Equal-Projekt mit dem Titel "Vieles ist möglich - Tandem-Partner in der Wissenschaft" gezeigt, dass es wichtig und möglich ist, behinderte Menschen vollständig in das Berufsleben zu integrieren. Dies wird aktuell mit dem Projekt ProBAs weiter geführt.
Als Ergebnis dieser Arbeit wurden Barrieren z.B. für die wissenschaftliche Ausbildung oder im praktischen Arbeitsleben identifiziert und abgebaut. Neben administrativen Barrieren, wie finanzieller Förderung, ging es insbesondere um Barrieren in den Köpfen potenzieller Arbeitgeber und Ausbildungsinstitutionen.Branchenübergreifend fragen heute Arbeitgeber nach Einsatzmöglichkeiten für schwerbehinderte Menschen und besuchen Veranstaltungen des Netzwerks.
Bundesminister für Gesundheit Dr. Philipp Rösler: "Die Integration von schwer-behinderten Beschäftigten in die Gesellschaft und in das Berufsleben ist ein wichtiges Anliegen. Dies gilt auch für das Bundesministerium für Gesundheit und seinen Geschäftsbereich. Hier hat das Paul-Ehrlich-Institut in den letzten Jahren Maßstäbe gesetzt, die weit über das Institut hinaus wirken. Über den an das Paul-Ehrlich-Institut verliehenen Preis freue ich mich sehr."
"Innovativ zu sein, ist ein wesentlicher Motor unserer Arbeit" betont Prof. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. "Ich freue mich sehr über die Auszeichnung und danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Paul-Ehrlich-Institutes, die die Integration von Menschen mit Behinderung am Paul-Ehrlich-Institut vorangetrieben haben."
Das Paul-Ehrlich-Institut setzte bei der Integration von Menschen mit Behinderung Schwerpunkte auf bestimmte Bereiche: So ging es darum, dass Projektteilnehmer durch Beschäftigung und Weiterqualifikation am Paul-Ehrlich-Institut Berufserfahrung sammeln und so leichteren Zugang zum ersten Arbeitsmarkt bekommen konnten. Ziel war auch, eine Promotion oder Berufsausbildung trotz körperlicher Einschränkung abschließen zu können. In der internationalen Zusammenarbeit im Equal-Projekt, in dem zusätzlich Verwaltung und freie Wirtschaft kooperierten, zeigten sich weitere Möglichkeiten zur Integration.
Heute sind am Paul-Ehrlich-Institut über 15 Prozent der Beschäftigten Menschen mit Behinderung, die in allenwissenschaftlichen Fachrichtungen und in der Verwaltung arbeiten. Dabei macht es für die Integration keinen Unterschied, wie ausgeprägt die Behinderung ist.
Das Paul-Ehrlich-Institut ist als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).
Hintergrundinformationen zur Preisverleihung
Der United Nations Public Service Award (UNPSA) ist ein internationaler Qualitätswettbewerb, den die Vereinten Nationen und die Division for Public Administration and Development Management (DPADM) jährlich veranstalten. In verschiedenen Kategorien werden öffentliche Verwaltungen prämiert, die sich durch besondere Innovationen auszeichnen.
Die Verleihung des Preises findet jährlich am Public Service Day, dem 23. Juni, statt.
Der Preis wird für spezifische Regionen (Afrika, Asien und pazifischer Raum, Europa und Nordamerika, westliches Asien) und in verschiedenen Kategorien verliehen:
- Kategorie 1: Improving transparency, accountability, and responsiveness in the Public Service
- Kategorie 2: Improving the delivery of services
- Kategorie 3: Fostering participation in policy-making decisions through innovative mechanisms
- Kategorie 4: Advancing knowledge management in government
Weitere Informationen unter: www.pei.de und www.bmg.bund.de.