Sigmar Gabriel: "Die Deichrückverlegung im Lödderitzer Forst - die größte Maßnahme dieser Art in Europa - führt zusammen mit der jüngst umgesetzten Altdeichschlitzung im Projekt "Lenzener Elbtalaue" zu einer Erweiterung der Überschwemmungsflächen an der Elbe von mehr als 1000 Hektar. Diese Naturschutzmaßnahmen sind bundesweit herausragend und beispielhaft für eine gute Kooperation von Wasserwirtschaft und Naturschutz zum Wohle von Mensch und Natur".
Seit 2001 wurden neben dem Kauf von über 900 Hektar wertvoller Aue bereits zahlreiche Maßnahmen zur Sicherung und Entwicklung von Auwäldern und -wiesen sowie zur Reaktivierung von Flutrinnen umgesetzt. Insgesamt investiert der Bund 17,5 Millionen Euro für die Verbesserung der Lebensbedingungen seltener Tier- und Pflanzenarten an der Mittleren Elbe. Das sind 75 Prozent der insgesamt anfallenden Projektkosten. Weitere Finanzmittel werden vom Land Sachsen-Anhalt und dem WWF, dem Träger des Vorhabens, zur Verfügung gestellt.
Die große Bedeutung des 5700 Hektar großen Gebietes "Mittlere Elbe" aus Bundessicht beruht darauf, dass die Elbe hier als letzter nicht gravierend ausgebauter, schiffbarer Fluss Deutschlands mit einer naturnahen Stromtalaue erhalten geblieben ist. Das Gebiet stellt ein national und international bedeutsames Brut,- Rast- und Durchzugsgebiet für zahlreiche Vogelarten dar. Bedingt durch die große Vielfalt an Biotoptypen beherbergt das Gebiet "Mittlere Elbe" zahlreiche gefährdete und zum Teil vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Das Naturschutzgroßprojekt "Mittlere Elbe" gehört zu derzeit 33 Vorhaben der Bundesförderung "chance.natur". Mit dem Förderprogramm trägt der Bund seit 30 Jahren zur Erhaltung großflächiger, national bedeutsamer Landschaften bei. Insgesamt wurden seit 1979 mehr als 390 Millionen Euro Bundesmittel für 73 Projekte bereitgestellt. Es handelt sich um einen der größten Naturschutz-Fördertitel in Deutschland mit einem jährlichen Etat von derzeit 14 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus dem Haushalt des Bundesumweltministeriums; die fachliche und administrative Betreuung obliegt dem Bundesamt für Naturschutz.