Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer begrüßte den Beschluss:
"Das ist ein guter Tag für die deutsche Raumfahrtindustrie.
Deutschland beteiligt sich in hohem finanziellen Maße am Programm "Meteosat - Dritte Generation". Damit verbunden war immer unsere Erwartung, qualitativ hochwertige Arbeitspakete am Industriestandort Deutschland zu realisieren. Das haben wir erreicht. Unsere industriepolitischen Zielsetzungen haben wir in Gesprächen mit der ESA und der Industrie immer wieder deutlich gemacht. Auf unser Drängen wurde ein akzeptabler und zustimmungsfähiger Lösungsvorschlag auf den Tisch gelegt.
Dieser geht deutlich über den ursprünglichen Ansatz der ESA hinaus. Es ist uns gelungen, dass die deutschen Unternehmen OHB, Astrium und Kayser-Threde nun in signifikanter Weise am Bau der neuen Meteosat-Satelliten beteiligt sind. Dadurch ist ein angemessener industrieller Rückfluss gesichert. Zudem werden die technologischen Kompetenzen der deutschen Unternehmen weiter ausgebaut und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf Systemführerebene nachhaltig gestärkt. Gerade mit Blick auf zukünftige Aufträge."
Mit der vorliegenden Entscheidung im ESA-Beschaffungsausschuss ist nun der Weg frei für Vertragsverhandlungen der ESA mit den beteiligten Industrieunternehmen und die Umsetzung des Satellitenprogramms.
Hintergrund:
Die dritte Generation der Meteosat-Serie ist mit verbesserter Technik und neuen Geräten ausgestattet und soll ab 2017 den Betrieb von den derzeitigen Satelliten übernehmen.
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat im Juli 2009 die Entwicklung und den Bau von vier Hauptarbeitspaketen (Systemführerschaft, Plattform, Imager, Sounder) für das Satellitenprogramm "Meteosat - Third Generation" (MTG) ausgeschrieben, nachdem Frankreich und Deutschland zuvor das Programm mit jeweils 34 Prozent gezeichnet hatten. Im Oktober 2009 wurden zwei Angebote eingereicht, eines im Rahmen eines Konsortiums unter Führung des französischen Unternehmens Thales Alenia Space (TAS) und ein weiteres unter Führung des Unternehmens Astrium in Friedrichshafen. Nach Auswertung der Angebote wurden im März vorläufige Verhandlungen mit dem TAS-Konsortium aufgenommen. Das BMVBS kritisierte, dass bei der Angebotsbewertung die Ausschreibungsbedingungen nicht in allen Punkten beachtet worden waren. Die ESA hat daraufhin das Verfahren der Angebotsauswertung überprüft.
OHB-System in Bremen und Astrium in Friedrichshafen teilen sich nun die Systemführerschaft für die Sondierungssatelliten des MTG Programms, womit deren technologische Kompetenzen weiter ausgebaut werden. Zusätzlich erhält Astrium hochwertige Arbeitspakete in der Satellitentechnik.