Ramsauer:
"Bei Großprojekten brauchen wir Kostenwahrheit und Kostenklarheit. Die Arbeitsgruppen haben Empfehlungen vorgelegt, wie die Planungsphase großer Bauprojekten optimiert und Zeitpläne besser eingehalten werden können. Wir haben gute Vorschläge auf dem Tisch. Der Ansatz stimmt: Fehler am Anfang lassen sich später nur schwer und zu oft hohem Preis wieder korrigieren. Die Weichen müssen von Anfang an richtig gestellt werden. Die Bürgerinnen und Bürger müssen einbezogen und Kosten und Risiken transparent sein."
Die Arbeitsgruppen empfehlen, verstärkt in der frühen Planungsphase anzusetzen. Bei großen Bauprojekten sollen schon bei der Ermittlung des Bedarfs, aber auch zur Kontrolle der Planungsqualität und Seriosität von Kostenschätzungen unabhängige Prüfer eingeschaltet werden.
Dadurch sollen Planungsqualität und Kostenschätzungen schärfer kontrollierbar sein. Die Experten empfehlen darüber hinaus, die Risikoermittlung von Anfang ebenso verpflichtend zu machen wie die regelmäßige öffentliche Berichterstattung über die Entwicklung von Kosten und Terminen. Ein weiterer Vorschlag ist, bei großen Bauprojekten verstärkt modernste computergestützte Planungsmethoden wie z. B. das Building Information Modelling anzuwenden und mittelfristig zur Pflicht zu machen.
Die Reformkommission wird noch viermal tagen und 2014 ihren Abschlussbericht vorlegen. Auf der Grundlage des Schlussberichts wird ein "Handbuch Großprojekte" erarbeitet, das den Beteiligten an Großprojekten praktische Leitlinien und Handreichungen wie z. B. Checklisten an die Hand geben soll. Auch Rechtsänderungen können durch die Kommission vorgeschlagen werden.