"Die Menschen im Land liegen mir sehr am Herzen. Ich habe bei meinem Besuch erlebt, wie sehr sie sich eine friedliche und stabile Heimat wüschen", so die Ministerin. "Die deutsche Bundesregierung will mit ihrem Engagement dazu beitragen, die wirtschaftliche und politische Lage im Land zu stabilisieren. Nur so kann auch ein nachhaltiger Frieden für die ganze Region erreicht werden. Das habe ich in allen meinen Gesprächen deutlich gemacht", erklärte Wieczorek-Zeul.
Deutschland unterstützt den Wiederaufbau des Landes nach dem bewaffneten Konflikt zwischen der Hisbollah-Miliz und Israel mit insgesamt 103 Millionen Euro. Die Schwerpunkte liegen beim Aufbau von Berufschulen, der Wasserversorgung sowie Unterstützung bei der Grenzsicherung, um Waffenschmuggel zu verhindern.
"Wir wollen helfen, allen Menschen im Land eine friedliche Perspektive zu geben. Ein schneller Aufbau ist eine wichtige Voraussetzung, damit sich die politische Lage im Land stabilisiert", sagte die Entwicklungsministerin. Aber auch eine Nationale Regierung, die handlungsfähig ist, sei dringend notwendig. "Die demokratisch legitimierte Regierung von Ministerpräsident Fuad Siniora hat die volle Unterstützung der Bundesregierung. Es kommt jetzt darauf an, dass der nationale Versöhnungsprozess wieder in Gang kommt und voran gebracht wird", erklärte die Ministerin mit Blick auf die derzeitige innenpolitische Krise im Land.
Verbesserung der Lebensumstände in den palästinensischen Flüchtlingslager
Bundesentwicklungsministerin Wieczorek-Zeul besuchte auch das Flüchtlingslager Shatila im Süden Beiruts. "Ich habe mir vor Ort selbst ein Bild über die Situation der Menschen gemacht. Vor allem im Bereich Infrastruktur muss etwas getan werden. Wir stellen daher zusätzlich 2 Millionen Euro zur Verfügung, um die Lebensumstände der Palästinenserinnen und Palästinenser im Libanon zu verbessern", so die Ministerin.
Außerdem besuchte Heidemarie Wieczorek-Zeul den Neubau einer Schule für geistigbehinderte Kinder und legte dort den Grundstein.
Darüber hinaus informierte sich die Entwicklungsministerin über die Beseitigung von Streumunition durch die Vereinten Nationen (United Nation Mine Action Service). Nicht explodierte Sprengkörper liegen immer noch tausendfach auf Feldern und im Gelände besonders im Süden des Libanon und bedrohen vor allem die Zivilbevölkerung.