"Der Kompromiss zwischen den Koalitionspartnern geht im Ergebnis nicht weit genug und löst die grundsätzlichen Probleme der Pflegeversicherung nicht." so Michael Jakubiak, Vorstandsvorsitzender des bad e.V. "Zwar sind die angestrebte Dynamisierung der Leistungen der Pflegeversicherung und die Berücksichtigung der demenziellen Erkrankungen der Versicherten Fortschritte gegenüber dem Status Quo. Doch werden diese Anpassungen die strukturellen Probleme der Pflegeversicherung nicht lösen. Um die Pflegeversicherung langfristig als Säule der Sozialversicherungssysteme zu erhalten, werden mutigere Schritte nötig werden."
Positiv beurteilt Jakubiak die Beibehaltung der Pflegestufe 1. "Durch die Beibehaltung der Pflegestufe 1 wird das vorrangige Ziel der Pflegeversicherung, die Unabhängigkeit möglichst vieler Versicherter von der Sozialhilfe, auch in Zukunft gefördert."
Scharfe Kritik äußert Jakubiak an der geplanten Veröffentlichung der MDK-Prüfberichte. "Die Veröffentlichung der MDK-Berichte lehnt der bad e.V. entschieden ab. Mit Hilfe von MDK-Berichten, die trotz der neuen QPR oftmals nicht vergleichbar sind, lassen sich Einrichtungen nicht vergleichen. Darüber hinaus würden schlechte MDK-Berichte trotz nachträglicher Abstellung der Mängel durch die Einrichtungen weiterhin das Image der jeweiligen Einrichtung beschädigen, solange kein neuer MDK-Besuch erfolgt. Dies könne aber manchmal Jahre oder gar Jahrzehnte dauern." so Jakubiak. "Der vorrangig beratungsorientierte Ansatz der Prüfungen würde durch die Veröffentlichungen somit ad absurdum geführt."