Nach vielen wissenschaftlichen Untersuchungen leistet CarSharing einen deutlichen Beitrag zur individuellen Verkehrs und Umweltentlastung. Zum einen trägt die Mobilitätsdienstleistung CarSharing dazu bei, dass die CarSharing-Kunden bei einem deutlich geringeren Pkw-Besitz im eigenen Haushalt trotzdem über eine hohe Mobilität verfügen. Nach einer im Jahre 2006 veröffentlichten Studie des Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) verfügen nur 22% der CarSharing-Kunden in deutschen Großstädten über einen eigenen Pkw. Darüber hinaus unterstützt CarSharing die umweltfreundliche Verkehrsmittelwahl der meisten CarSharing-Kunden. Und drittens ist der Großteil der im CarSharing eingesetzten Fahrzeuge nur relativ gering motorisiert und weist deshalb vergleichsweise geringe Kraftstoffverbrauchswerte auf.
Zusätzlich dazu haben sich viele CarSharing-Anbieter in Großstädten freiwillig dazu verpflichtet, mit der Zeichennahme des Umweltzeichens RAL-UZ 100 (Car-Sharing) noch schärfere Emissionsgrenzwerte für ihre CarSharing-Flotte einzuhalten. Das auch als Blauer Engel CarSharing bekannte Umweltzeichen verlangt in seiner im Herbst 2007 von der Jury Umweltzeichen verschärften Fassung beispielsweise, dass ab 2008 beschaffte Neufahrzeuge im Durchschnitt den verbrauchsabhängigen CO2-Ausstoß von 140 g/km und gleichzeitig spezifische Lärmgrenzwerte von 71 dB(A) einhalten. Um seine Mitglieder darüber zu informieren, welche Neuwagen diese Grenzwerte einhalten bzw. unterschreiten, hat der bcs die aktuelle VCD Auto-Umweltliste analysiert:
- Lediglich 49 Automodelle aus der VCD Auto-Umweltliste 2007/2008 halten sowohl den Grenzwert für den spezifischen CO2-Ausstoß (140 g CO2/km) als auch den Lärmgrenzwert(71 dB(A)) ein.
- Davon stammen lediglich 24 Modelle aus deutscher Produktion bzw. aus der Produktion deutscher Automobilhersteller.
- Eine geringe Verbesserung zeichnet sich gegenüber der Auto-Umweltliste aus dem letzten Jahr. Seinerzeit hatten mit nur 34 Fahrzeugmodellen 15 Modelle weniger als jetzt die beiden Grenzwerte des Umweltzeichen RAL-UZ Car-Sharing eingehalten, davon 11 aus deutscher Produktion bzw. von deutschen Herstellern.
- Unter den 49 Automodellen, welche die beiden aufgeführten Umweltzeichen-Grenzwerte einhalten, befinden sich auch etliche, für die wegen hoher Anschaffungs- und Betriebskosten ein wirtschaftlicher CarSharing-Betrieb nicht in Frage kommt.
Der Bundesverband CarSharing e.V. stellt nach der Analyse der neuen VCD Auto-Umweltliste 2007/2008 mit Bedauern fest, dass auch im laufenden Jahr der Automobilmarkt den CarSharing-Anbietern zu wenig Flexibilität bei der Auswahl seiner CarSharing-Flotte anbietet, sofern sich diese an den Umweltstandards der Branche orientieren. Wenn wir mit diesem Ergebnis aus der laufenden Marktanalyse auch die Ankündigung des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA)skeptisch beurteilen, die im September 2007 in Frankfurt am Main stattfindende Internationale Automobilausstellung würde ein Forum der Nachhaltigkeit sein, so wünschen wir uns wenigstens von dieser Veranstaltung einen Anstoß in Richtung einer danach einsetzenden Nachhaltigkeit im Automobilmarkt, von dem auch die CarSharing-Branche bei ihrem Autoeinkauf besser profitieren kann.