Nach Einschätzung der Branche wird das in 2008 anhaltende gesamtwirtschaftliche Wachstum ein Anziehen der Investitionen im Wohnungsbau abstützen. Die zunehmende Einkommenssicherheit und die günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt werde die Bereitschaft der deutschen Haushalte stärken, in die Schaffung von Wohneigentum zu investieren. Eine positive Signalwirkung für den Wohnungsbau könne zudem von der angekündigten Einbeziehung des Wohneigentums in die Riester-Rente ("Wohn-Riester") ausgehen. Dies müsse aber vom Gesetzgeber jetzt zügig umgesetzt werden.
Erfreuliche Perspektiven biete weiterhin der Wirtschaftsbau, zumal zuletzt auch die Nachfrage nach Büro- und Verwaltungsgebäuden gestiegen sei. Der Anteil des Nicht-Wohnbaus am gesamten Zementverbrauch ist zwischen 1998 und 2006 von 28 auf 32 Prozent gestiegen. Zum wichtigsten Einsatzbereich des Baustoffs hat sich jedoch in den letzten Jahren der Tiefbau entwickelt. In 2006 wurden rund 35 Prozent des gesamten Zements in diesem Bausektor verbraucht. Angesichts des Nachholbedarfs bei der Infrastruktur wird hier auch in Zukunft mit einer positiven Entwicklung gerechnet.
Bei den Rahmenbedingungen für die energieintensive Zementproduktion liege das Augenmerk vor allem auf der zukünftigen Ausgestaltung des Emissionshandels. Eine Versteigerung von CO2-Rechten nach 2012 sei für die Industrie nicht verkraftbar.
Stattdessen fordert die Branche eine bedarfsgerechte Zuteilung auf der Basis fairer sektoraler Benchmarks. Eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit der Zementindustrie sei zudem das zu hohe Strompreisniveau. Mittlerweile liege der Anteil der Stromkosten an den Herstellkosten der Branche bei rund 20 Prozent - Tendenz weiter steigend. Kostentreiber seien die Börsenpreise, die sich seit Anfang 2003 auf über 60 Euro je Megawattstunde mehr als verdoppelt haben. Berlin und Brüssel sollten daher, so die Forderung Schneiders, endlich belastbare Vorschläge für eine Begrenzung des Strompreisanstiegs durch den Emissionshandel vorlegen.