"Die Freien Berufe erscheinen immer noch attraktiv", kommentiert BFB-Hauptgeschäftsführer RA Arno Metzler. "Gründe dafür sind die hohe Qualifikation, die besondere Eigenverantwortlichkeit und Freiheit in der Berufsausübung sowie die Perspektive, sich mit seiner Ausbildung zugleich auch eine eigene Existenz schaffen zu können", so Metzler. Ein weiteres Motiv sei nach wie vor auch die große gesellschaftliche Anerkennung, die Selbstständige in den Berufen wie Arzt, Rechtsanwalt, Steuerberater, Architekt, Ingenieur und vielen anderen bis heute zuteil würde, erklärt der BFB-Hauptgeschäftsführer.
Im Vergleich zum Vorjahr haben alle vier großen Berufsgruppen in den Freien Berufen angezogen: Die Gruppe der Heilberufe (u.a. Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Apotheker, Tierärzte) verbucht mit aktuell 301.000 Angehörigen einen Zuwachs von rund 7,6 Prozent. Die Gruppe der rechts-, wirtschafts- und steuerberatenden Berufe (u.a. Anwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Notare) schaffte einen Sprung von 5,3 Prozent, die technischen und naturwissenschaftlichen Berufe (u.a. Architekten, Ingenieure, vereidigte Sachverständige, Biologen) verbuchte einen Zuwachs von knapp über 7 Prozent. Die Kulturberufe (u.a. Journalisten, Schauspieler, Regisseure, Schriftsteller) legten um mehr als 6 Prozent zu.
"Diese Zuwächse bewerten wir insgesamt als positiv", so Metzler. "Dennoch müssen wir auch auf das Phänomen der Notselbstständigkeit hinweisen. Wir rufen dazu auf, im Einzelfall die Existenzgründung noch schärfer auf ihre Marktchancen zu prüfen. Wir arbeiten darauf hin, dass in vielen Fällen noch eine größere Gründungsstabilität erreicht wird, mehr Marktnischen erkundet werden und das Dienstleistungsangebot von den Freien Berufen erweitert wird. Das bedeutet aber auch für die Politik, dass hier mehr kommen muss, als es nach Erfahrung des Verbandes in der Vergangenheit der Fall war", sagt der BFB-Hauptgeschäftsführer.
Der BFB als Spitzenorganisation der freiberuflichen Kammern und Verbände vertritt 954 Tausend selbstständige Freiberufler. Diese beschäftigen über 2,9 Millionen Mitarbeiter - darunter ca. 134 Tausend Auszubildende - und erwirtschaften rund 10 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.