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Dringender Handlungsbedarf

BPI-Positionen zum Wahljahr 2013

(lifePR) (Berlin, )
Für die Sicherstellung der hochwertigen Versorgung mit Arzneimitteln wird die nächste Bundesregierung wesentliche Änderungen durchführen müs-sen. Nach Überzeugung des Bundesverbandes der Pharmazeutischen In-dustrie (BPI) müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen in den ver-schiedenen Bereichen der Arzneimittel grundsätzlich hinterfragt werden, damit dauerhaft eine verlässliche Versorgung der Patientinnen und Patien-ten gewährleistet wird und die standortgebundene Industrie die Möglichkeit erhält, weiterhin zu produzieren "In vielen Bereichen haben wir mittlerweile Bedingungen, die es in Deutschland unmöglich machen zu produzieren. So werden wir auf Dauer immer abhängiger von ausländischen Bezugsquellen - dies ist bei einigen Wirkstoffen bereits eingetreten. Und selbst in multina-tionalen Unternehmen gerät der deutsche Markt mit seinen bürokratischen Hürden und seinem Erstattungsniveau ins Hintertreffen. Wenn wir diesen Weg weitergehen, wird die Versorgungssicherheit leiden und deutsche Pa-tienten werden immer stärker von neuen Entwicklungen abgeschnitten", so Dr. Bernd Wegener, Vorstandsvorsitzender des BPI.

Insbesondere im Generikamarkt bedarf es neuer Weichenstellungen, da erste Versorgungsprobleme in Deutschland auftreten Und dies passiert insbesondere bei Produkten, bei denen die Erlöse so gering sind, dass eine Produktion in Deutschland nicht mehr wirtschaftlich darstellbar ist. "Wir benötigen aber auch im Bereich der innovativen Arzneimittel Reformen. Die frühe Nutzenbewertung hat neben der Frage der zweckmäßigen Vergleichstherapie noch weitere wesentli-che Geburtsfehler: Die Machtfülle des GKV-Spitzenverbandes, der über die Fra-ge der Vergleichstherapie und des Zusatznutzens mitentscheidet und auf dieser Grundlage die Verhandlungen führt, die Zwangspreise für Arzneimittel, die aus formalen Gründen einen Zusatznutzen abgesprochen bekommen und die Un-möglichkeit, Arzneimittel beispielsweise auf pflanzlicher Basis für den OTC-Markt zu entwickeln, da diese auch durch die frühe Nutzenbewertung müssen. Hier muss die neue Bundesregierung dringend ansetzen", so Wegener.

Auch für die Weiterentwicklung von Arzneimitteln bedarf es wirtschaftlicher An-reize. Die Geschichte der Verbesserung der Arzneimittel ist eine Geschichte der Schritte, nicht der Sprünge. Die derzeitige Logik entzieht aber dieser Tatsache den wirtschaftlichen Boden. Im Bereich der besonderen Therapierichtungen wur-den bis dato die Chancen, die Arzneimittel dieser Bereiche bieten, nicht ausrei-chend genutzt. Es bedarf nun endlich einer Aufwertung dieser Therapierichtun-gen, auch bei der Verankerung in den Hochschulen. Bei allen Arzneimitteln gilt es auf jeden Fall, die Sicherheit zu gewährleisten, aber mit Augenmaß. Derzeiti-ge Überlegungen, zukünftig jede Packung groß mit der pharmazeutischen Be-zeichnung des Wirkstoffes zu beschriften, werden eher zur Verunsicherung und zu weniger, als zu mehr Sicherheit führen. "Welcher multimorbide Mensch wird sich denn beispielsweise merken können, dass er Ursodeoxycholsäure und Dexamethasondihydrogenphosphat Dinatrium (Ph. Eur.) einnimmt? Wer Comp-liance fördern möchte, muss von solchen Überlegungen Abstand nehmen", for-derte Wegener.

Im Einzelnen fordert der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie

- Generika: Ende der Schnäppchenjagd!
- Innovationen ohne Zusatz-Nutzen-Label: Seriöse Preise!
- Schrittinnovationen: Nutzenbewertung als Chance!
- Gemeinsamer Bundesausschuss: Kassen Stimmrecht entziehen!
- Besondere Therapierichtungen: Emanzipieren!
- Selbstmedikation: Sicherheit mit Augenmaß!

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Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V.

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) vertritt das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und internationaler Ebene. Rund 240 Unternehmen mit ca. 70.000 Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen.

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