Henning Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des BPI, erläutert: „Für die Bereitstellung der gesamten ambulanten Arzneimittelversorgung liegt der Anteil der Pharmaindustrie an den Gesamtbelastungen bei 9,8 Prozent, denn die Zwangsabschläge, die Rabatte in den Handelsstufen und die Mehrwertsteuer müssen bei der Ermittlung des Industrieanteils abgezogen werden.“ Tatsächlich schlugen diese Abschläge im Jahr 2015 mit über 1,6 Milliarden Euro zu Buche. Eine ähnlich hohe Summe wird auch für 2016 prognostiziert. Seit 2011 belaufen sich die gesamten abgeführten Zwangsrabatte in allen Marktsegmenten bereits auf über 12 Milliarden Euro.
„Insbesondere die standortgebundenen mittelständischen Unternehmen stehen unverändert unter steigendem Druck", so Fahrenkamp. Neben exzessiv angewandten Rabattverträgen und internationalem Preisdruck werde nicht zuletzt die im sogenannten Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz beschlossene Verlängerung des Preismoratoriums bis zum Jahr 2022 die hiesige Industrie hart treffen: Denn die Personal- und Rohstoffkosten der Industrie steigen seit Beginn des Preismoratoriums 2010 kontinuierlich an, ohne dass Preisanpassungen möglich wären. „Diese kurzsichtige Politik gefährdet die Industrie und damit ohne Not die qualitativ hochwertige, innovative und vielfältige Arzneimittelversorgung in Deutschland“, so Fahrenkamp.
Die jährlich erscheinenden „Pharma-Daten“ stellen an Hand aktueller Zahlen die verschiedenen Facetten der Branche umfassend dar. Das Themenspektrum reicht dabei von der Analyse des nationalen und internationalen Marktes, über Fragen des Arzneimittelverbrauchs und der Arzneimittelsicherheit bis hin zur pharmazeutischen Forschung und Entwicklung. Sie können über die Pressestelle des BPI als Printversion angefordert werden und stehen unter www.bpi.de/daten-und-fakten/pharmadaten/ auch als Kompaktversion und mit einem Grafikpaket zur Verfügung. In Kürze finden Sie dort auch eine englische Version.