"Fazit: Mit zunehmender Unternehmensgröße ist die Konjunkturerholung auch bei den Mittelständlern endgültig angekommen. Es ist erfreulich, dass nun auch die kleineren und mittleren Unternehmen vom Aufschwung profitieren und sie wieder dazu beitragen, die Beschäftigungssituation zu verbessern. Dennoch ist es bedenklich, dass die Kleinstunternehmen so deutlich hinterherhinken. Die Politik darf sich daher nicht ausruhen, sondern muss mit weiteren Reformen die Rahmenbedingungen im Land verbessern", kommentiert BDS-Präsidentin Dorothea Störr-Ritter die Ergebnisse.
Das BDS-Mittelstandsbarometer, das die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen der Mittelständler zusammenfasst, erreicht nun schon im vierten Halbjahr hintereinander mit "14,2" einen positiven Wert. Zum Jahreswechsel lag der Wert bei "13,6", im vergangenen Sommer 2006 bei "12,9". Das Barometer steigt somit das neunte Halbjahr in Folge.
Geschäftserwartungen besser als die aktuelle Geschäftslage Die aktuelle persönliche Geschäftslage wird weiterhin positiv betrachtet, allerdings wird sie nach fast fünf Jahren der kontinuierlichen Aufwärtsentwicklung nun erstmalig wieder schlechter bewertet als in der Befragung zum Jahreswechsel. Während rund 18 Prozent die eigene Lage als "schlecht" bezeichneten (Winter 15 Prozent), betrachten sie immerhin knapp 30 Prozent als "gut" (Winter: 36 Prozent). Die Mehrheit der Selbstständigen bewertet die persönliche Geschäftslage mit "befriedigend" (52 Prozent).
Ungleiche Branchenentwicklung: Industrie boomt, Handel hinkt hinterher Die Entwicklung im Branchenvergleich ist wie in den vergangenen Jahren uneinheitlich. Während die Konjunktur in der Industrie weiterhin boomt und Dienstleister und freie Berufe eine stetig ansteigende Entwicklung vermelden, bleibt der Einzelhandel das konjunkturelle Sorgenkind. Auch das schlechte Abschneiden der Hotel- und Gaststättenbetriebe zeigt, dass der Konsum immer noch nicht richtig angelaufen ist. Allerdings bestehen begründete Hoffnungen auf eine leichte Besserung. Während die aktuelle Geschäftslage im Einzelhandel noch negativ beurteilt wird, sind die Erwartungen fürs kommende Halbjahr nun wieder etwas optimistischer. Dieser Optimismus hat die Handwerksbetriebe im Land längst erreicht. 35 Prozent der Handwerker benennen die Geschäftserwartungen als "gut". Dem stehen nur noch 15 Prozent gegenüber, die schlechte Geschäftserwartungen haben. Insgesamt schätzen die Industrieunternehmen ihre Geschäftserwartungen am besten ein. Allerdings erfährt die Entwicklung nun erstmalig seit zwei Jahren einen Dämpfer. Das Mittelstandsbarometer Industrie fällt von "45,8" auf "38,7".
Große Mittelständler haben Konjunkturzenit überschritten Vieles deutet auch darauf hin, dass die großen Mittelständler über 50 Mitarbeiter den Konjunkturzenit bereits überschritten haben. Sie beurteilen die derzeitige Geschäftslage deutlich schlechter als zum Jahreswechsel und auch die Erwartun-gen haben sich eingetrübt. Die beste Stimmung haben nun die kleinen Mittelständler zwischen zehn und 49 Mitarbeitern. Sowohl deren derzeitige Geschäftslage als auch deren Geschäftserwartungen sind sehr optimistisch. 37 Prozent bewerten ihre Erwartungen fürs zweite Halbjahr als "gut". Dem stehen nur noch 15 Prozent mit schlechten Geschäftserwartungen gegenüber. Während die Kleinunternehmen mit fünf bis neun Mitarbeiter dem nur wenig nachstehen, hinken die Kleinstunternehmen unter fünf Mitarbeitern immer noch deutlich hinterher.