Für viele Mitglieder des BVZ und vor allem für Betroffene ist es ein sich häufig wiederholendes Ärgernis aber leider Tatsache: Für das Hilfsmittel "Haarersatz" gibt es bei den Krankenkassen keine einheitliche Kostenbeteiligung, selbst innerhalb einer Kasse kann es unterschiedliche Beteiligungspauschalen geben. Mehr noch, die von den Kassen gezahlten Pauschalen sind in der Regel zu gering, um damit wirklich hochwertigen Haarersatz mit entsprechendem Tragekomfort und natürlicher Optik zu gewährleisten.
Der BVZ ist darum im ständigen Dialog mit den Krankenkassen und kämpft dort für eine Vereinheitlichung aber auch für eine Anhebung der Pauschalen; mit einigen der Krankenkassen konnten diesbezüglich bereits erfolgreich Verträge geschlossen werden. Doch auf schnelle und bundesweit einheitliche Abhilfe der Situation können Betroffene wohl dennoch zunächst nicht hoffen, denn die Abstimmung mit den Krankenkassen ist kompliziert, manche Kassen sind an solchen Gesprächen gar nicht erst interessiert.
Welche Wege gibt es aus diesem Dilemma zum Wohle des Betroffenen? Was ist der Grund für diese - aus Sicht Betroffener - untragbare Situation: Verzichtbarer Paragrafendschungel, menschliche Willkür oder gesetzliches Kalkül? Hier hatte jeder der Diskussionsteilnehmer seine ganz eigene Meinung und Moderatorin Jenny Latz verstand es, jeden einzelnen charmant provokant zu einer Stellungnahme zu den aufgezeigten Schwachstellen aufzufordern. Die Expertenrunde unter Leitung von Peter Volk, Geschäftsführer und Erster Vorsitzende des BVZ, setzte sich zusammen aus dem Referatsleiter für Heil- und Hilfsmittel des Bundesministeriums für Gesundheit, Professor Hans-Georg Will, als Vertreter der Krankenkassen war Rene Klinke, Referatsleiter Hilfsmittel vom Verband der Ersatzkassen vdek, anwesend, die Seite der Ärzte wurde von Dr. Uwe Schwichtenberg vertreten, die der Betroffenen von Janette Seegräf, Alopezia Areata Patientin und Antwort auf die rechtliche Situation im Bereich Zweithaar gab Anwalt Karsten Schönfeld.
Im Anschluss an die öffentliche Podiumsdiskussion fand im kleinen Kreis ein Pressegespräch statt, in dem die Experten sich den Fragen der Journalisten stellten und einzelne Themen aus der vorangegangenen Diskussionsrunde noch etwas intensiver beleuchtet wurden.
"Nach wie vor wird über den Missstand bei Zuzahlungen zum Hilfsmittel "Perücke" viel zu wenig gesprochen, es gibt einfach zu wenig Öffentlichkeit für dieses Thema. Wir werden da weiterhin am Ball bleiben und eng mit allen entscheidenden Vertretern der Krankenkassen aber auch mit dem Ministerium zusammenarbeiten und für eine gerechte und transparente Lösung kämpfen", erklärt Petra Dehler, Pressereferentin BVZ abschließend.