Das Expertengremium hatte den Finanzierungsbedarf zur Umsetzung der Konzepte mit jährlich rd. 3 bis 4 Milliarden Euro kalkuliert. Vom BMEL freigegeben wurden lediglich 1 Milliarde Euro für vier Jahre, allerdings nur für einen Bruchteil der Betriebe, die bereits im Premiumsegment wirtschaften. Die hohen Anforderungen bei den Förderbedingungen schließen 90 % der konventionell wirtschaftenden Schweinehalter von vornherein aus.
Landwirtschaftsministerium erweist dem deutschen Agrarstandort einen Bärendienst
Cem Özdemir muss sich den Vorwurf gefallen lassen, ein Ankündigungsminister zu sein. Seiner Ankündigung, sich für mehr Tierwohl und eine zukunftsorientierte Tierhaltung in Deutschland einzusetzen, fehlt offensichtlich der Umsetzungswille.
Fatal ist in diesem Zusammenhang auch die Ankündigung, das Bundesprogramm Nutztierhaltung auslaufen lassen zu wollen. Dieses Programm ist der zentrale Baustein der Nutztierstrategie und leistet einen großen Beitrag zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Tierhaltung. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis sind Kernelemente des Programms und sichert im internationalen Vergleich den hohen Standard unseres Agrarstandorts. Die Streichung dieses bedeutenden Förderprogramms würde nicht nur einen herben Rückschlag für die wissenschaftlichen Einrichtungen bedeuten, sondern auch negative Konsequenzen für den landwirtschaftlichen Sektor, unsere Tierhaltungsbetriebe und damit letztlich auch das gesamte Agribusiness haben. Es ist aus meiner Sicht ein verheerendes Signal an die Verbraucher, ist der BRS-Vorsitzende überzeugt. Die Forschung und Entwicklung in den Bereichen Tierzucht, Tiergesundheit, nachhaltige Fütterung und artgerechte Haltung sind von grundlegender Bedeutung für unsere Gesellschaft, um die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit unserer landwirtschaftlichen Produkte zu gewährleisten.