- Mi 23. Juli, 20 Uhr, Marktplatz Lörrach, € 41.- / CHF 71.- (Abendkasse zzgl. € 4.-)
Aaron, Art, Cyrille und Charles: Jeder der vier Brüder ist für sich schon ein Star, zusammen sind ihre Talente unschlagbar - und dies trotz ihrer extrem verschiedenen Persönlichkeiten: Art, der "Poppa", noch in der Tradition eines Fats Domino stehend, Charles, der Buddhist, der sein Saxophon in Memphis und New York schulte, Aaron, der strenggläubige Katholik, den man auf eine Stufe stellen muss mit Sam Cooke und Marvin Gaye, und schließlich Cyril, das Nesthäkchen mit seiner rauen R&B-Attitüde und seiner radikalen Sozialkritik. Seit einem halben Jahrhundert stehen die Familienmitglieder schon auf der Bühne, und ihre beständige Kreativität ist auch Sinnbild für das Wiedererstehen der Stadt, mit der sie untrennbar verbunden sind: New Orleans.
Ihre Geschichte begann 1954, als Art mit seiner College Band The Hawketts den "Mardi Gras Mambo" aufnahm und zu unterschiedlichen Zeiten seine Brüder in die Gruppe holte. In den Sechzigern lancierten Art und Aaron Solokarrieren, später formierte Art die Meters, die zu den Swamp-Funk-Pionieren schlechthin wurden. In der Endphase hatten alle Brüder Teil am erdigen Groove der Kultband und gehörten somit erstmals gleichzeitig einer Band an. Nach der Auflösung 1977 schlossen sich die vier Geschwister offiziell unter dem Namen Neville Brothers zusammen. Trotz exzellenter früher Alben wie "Fiyo On The Bayou", das in Cajun-, Reggae- und Rock-Farben schillerte, trotz ihrer unvergleichlichen Chor-Harmonien glichen die ersten Jahre der Bandgeschichte einer Berg- und Talfahrt. Der weltweite Durchbruch gelang 1989 mit ihrem Überflieger-Album "Yellow Moon". Seitdem gelten die Neville Brothers als New Orleans' R&B- und Funk-Ikonen, die auch ins romantische Fach hinüberwechseln können, in Gospel und Jazz, kleine Ausflüge in die Weltmusik inklusive. Besonders Aaron mit seinem engelsgleichen Falsett schert immer wieder zu Solo-Überraschungen aus. Wer die Gelegenheit bekommt, sie live zu sehen, darf sich glücklich schätzen: Auf der Bühne kommt das Familienunternehmen am meisten in Fahrt.