In einem Fachbeitrag für die Wirtschaftszeitung formuliert der CA-Trainer und Partner Jens Ropers, dass modernes Controlling heute „beidhändig“ sein sollte. Es sollte weiterhin prozessorientiert sein, aber gleichzeitig sollte es auch den Umgang mit der Dynamik beherrschen. Der wesentliche Erfolgsfaktor für den Umgang mit Dynamik ist die Erkenntnis, dass wir nicht mehr jede Aufgabe in eindeutig definierte Prozessschritte, Arbeitsanweisungen und organisatorische Zuständigkeiten zwängen können. Vielmehr braucht es einen gemeinsam getragenen Zielzustand, auf den hingearbeitet wird. Das gilt natürlich auch für die Controller.
Am deutlichsten zeigt sich die dynamikrobuste Welt für Controller erfahrungsgemäß beim Berichtswesen. Hier findet sich häufig ein Spannungsfeld zwischen Flexibilität und Governance. Die Fachbereiche benötigen zur eigenen Steuerung immer wieder andere Daten und Informationen. Die IT achtet auf Single Source of Truth und Datenkonsistenz, besteht auf bestimmten Vorgehensweisen und Regeln. So befinden sich Controller, die als Business Partner Fachbereiche betreuen, oft in einem Dilemma. Denn sowohl Fachbereiche als auch IT haben aus ihrer jeweiligen Perspektive recht.
Ropers Lösungsansatz: Um der entstandenen Dynamik gerecht zu werden, sollten Controller in der Rolle als Business Partner interdisziplinäre Teams zusammenstellen (dürfen), die für eine begrenzte Zeit zusammenarbeiten, um die Anforderungen der Fachbereiche unter Beachtung von bestimmten Prinzipien zu erfüllen. Die wesentliche Leistung für beidhändige Controller besteht darin, unterscheiden zu können, an welcher Stelle standardisierte Prozesse sinnvoll sind und wo es eine der Dynamik angepasste flexible Vorgehensweise braucht. Letztere, so die Erkenntnis, muss von vielen Controllern noch gelernt und auch innerhalb des Unternehmens zugelassen werden.