Wertschätzung des Patienten
Das Beispiel des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt zeigt, dass eine ausgesuchte Raumgestaltung auch bei einem Klinikaufenthalt für Wohlfühlatmosphäre sorgen kann. Das Krankenhaus wurde 1931 eröffnet und blickt somit auf eine lange Tradition zurück. Träger ist die in Würzburg ansässige Kongregation der Schwestern des Erlösers. Das christlich geprägte Menschenbild stellt den Patienten in den Mittelpunkt. Die Sorge um das Wohl jedes einzelnen Menschen spiegelt sich daher auch im Gebäude selbst wider.
Die Klinik wurde im Lauf der Jahrzehnte baulich verändert, wobei es gelang, moderne Architektur mit dem Baustil früherer Jahre zu verbinden. Im Zuge der Sanierung in den 90er Jahren erfolgte die wegweisende Modernisierung der farblichen Raumgestaltung. Alle Stockwerke sind heute nach Akzentfarben gegliedert, was die Orientierung für Patienten und Besucher erleichtert. Die ansprechend eingerichteten Patientenzimmer sind in harmonisch abgestimmten Farben gehalten. Zudem wirkt sich eine Geborgenheit ausstrahlende Atmosphäre positiv auf den medizinischen Behandlungserfolg aus, das oberste Ziel im St. Josef.
Die Wahlleistungsstation ist erste Klasse
Um besonderen Ansprüchen an die Unterbringungsqualität gerecht zu werden, wurde im Mai 2009 eine Wahlleistungsstation mit acht Einbettzimmern im gehobenen Hotelstandard eröffnet. Sie steht Wahlleistungspatienten und Patienten mit entsprechender Zusatzversicherung zur Verfügung. Die Nachfrage ist groß. Eine innenarchitektonisch gut durchdachte Einrichtung und die wohnliche Atmosphäre überzeugen. Die dezent abgestufte Farbharmonie beeinflusst positiv Geist und Körper und somit das allgemeine Wohlbefinden. Zur Zimmerausstattung gehören unter anderem eine eigene Nasszelle mit Duschtüchern, Duschbad und Kulturtasche. Fensterrollos, Safe, Kühlschrank, Besucherecke, ein "Siesta- bzw. Relaxsessel", Schreibtisch mit gepolsterten Stühlen, eine Essecke und Wandregale sind weitere Annehmlichkeiten. Jedes Zimmer hat selbstverständlich Telefon, Farb-TV, Audio-Anlage und einen Telefax- und Internetanschluss. Alle acht Einbettzimmer der Wahlleistungsstation befinden sich in dritten Etage in bevorzugter und ruhiger Lage des Gebäudes.
Mit der von Angela Kreps entworfenen und hochwertig gestalteten Einrichtung und Möblierung vermitteln die Zimmer eine niveauvolle Wohlfühlatmosphäre. Die Farbgestaltung spielte dabei eine wesentliche Rolle. "Edel glänzende Flächen mit Gold- und Silbertönen unterstreichen die Farbharmonie der Zimmer, ein Dreiklang aus Beige, Braun und einem roten Akzentfarbton", erläutert die Innenarchitektin. Ihre Entwürfe wurden mit der Klinikleitung und dem Malermeister Karl-Heinz Friedrich abgestimmt. Er kümmerte sich auch um die Produktwahl und führte die dekorativen Techniken schließlich selbst aus. Weil der Betriebsmaler auf Caparol-Produkte setzt und die damit angebotenen vielfältigen Möglichkeiten an dekorativen Innenwandtechniken schätzt, wandte er sich an den Caparol-Außendienstmitarbeiter Erich Krebs. Gemeinsam fertigten die beiden Fachleute Musterplatten und präsentierten ihre Gestaltungsvorschläge der Kaufmännischen Direktorin Sigrid Lommel, die ihre Vorstellungen darin verwirklicht fand.
Mit Materialien und Farben spielen
Nachdem die Wände in den Zimmern alle mit Akkordspachtel auf ein einheitliches Niveau gebracht worden waren, wurden sie mit FantasticFleece tapeziert. Dabei kamen verschiedene Dessins des stabilen Glasvlieses zum Einsatz, die Karl-Heinz Friedrich mit einer selbst gemischten Deko-Lasur matt lasierte. Wandplatten am Kopfende des Krankenbettes, hinter denen die Medizintechnik versteckt ist und an der gegenüberliegenden Wand - dort sind Flachbildfernseher integriert - sind als Akzentwände gestaltet und mit dekorativen Innenwandtechniken in Szene gesetzt. Die MDF-Platten an den Kopfenden der Betten spachtelte Karl-Heinz Friedrich mit ArteTwin Basic mit Gold und Silber Effekten, indem er beide Werkstoffe mit einer Spezialkelle aufbrachte, im unteren Teil schützt Linoleum in Kroko-Optik die Wände. Sehr edel präsentieren sich die Fernsehwände, die der Betriebsmaler im oberen Teil mit Calcino Decor Kalkpresstechnik spachtelte und mit Imprägnierpaste in Gold auf Hochglanz brachte. Im unteren Drittel schützt eine mattierte Glasscheibe die Wand. Auch auf der Scheibe sind goldene Bänder, die die Fläche lebendiger machen. Die Scheiben werden links und rechts neben der Fernsehwand über die komplette Zimmerbreite weitergeführt und schützen so die komplette Wand als so genannter "Rammschutz". Dunkelrote Farbbänder auf den Einbauschränken setzen gezielt Akzente. Nebenräume wie die Nasszelle, Umkleideräume oder Arbeitsräume wurden mit der hochwertigen Innenfarbe Indeko-plus matt gestaltet, alle Decken sind mit der Vliestapete Accord Vlies tapeziert.
Die Beschriftung von Station und Zimmern mit sehr großen Buchstaben und Ziffern an den Flurwänden erleichtert Patienten und Besuchern die Orientierung und wirkt gleichzeitig als Gestaltungselement. Die Schrift steht auf den abgeschrägten Eckwänden, die als Akzentwände mit Arte Twin gespachtelt wurden. Die überwiegenden Wände erhielten eine strapazierfähige Beschichtung mit Latex Samt 10. In Nischenbereichen im Flur kam die quarzgefüllte Strukturfarbe MultiStructurStyle zum Einsatz, die mit Deco-Lasur veredelt wurde. Zusätzlich wurde ein Aufenthaltsraum mit Küche gestaltet, die Wände dort wurden auch mit ArteTwin gespachtelt.
Und weil die Kaufmännische Direktorin Sigrid Lommel von der Spachteltechnik so begeistert war, bei der zwei Materialien auf einer Spezialkelle verarbeitet werden, bat sie Karl-Heinz Friedrich, eine große Wand in ihrem Büro ebenfalls mit Arte Twin zu gestalten. Sie hat nun auch an ihrem Arbeitsplatz ein ansprechendes Ambiente, an dem sie sich täglich erfreuen kann.