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Verliebt in eine Fassade

Bundespreis für Bremer Stilfassade

(lifePR) (Ober-Ramstadt, )
Im Bremer Rathaus wurden Ende 2011 Eigentümer von denkmalgeschützten Häusern mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ausgezeichnet, der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zusammen mit dem Handwerker-Zentralverband jährlich jeweils in zwei Bundesländern vergeben wird. Unter ihnen befanden sich an der Weser Silvia Machura und Tim Götze, denen ein dreigeschossiges Reihenhaus - vorher in elterlicher Hand - in der Mathildenstrasse gehört. Die Handwerker, die Eingangsbereich und Fassade getreu dem historischen Vorbild instand gesetzt hatten, wurden mit Ehrenurkunden bedacht.

Das Haus, das mit der Nr. 0885 beim Bremer Landesamt für Denkmalpflege registriert ist, stammt aus dem Jahre 1868 und ist ein Altbremer Reihenhaus, wie es in den Wohnvierteln aus der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts häufiger anzutreffen ist. Es hat sich seinen Charme, den es aus der Frontgestaltung mit dem portalartigen Eingang und dem reichhaltigen Fassadenschmuck aus Stuck nimmt, bis heute bewahrt. Ins Auge fällt besonders die aufwändige Gestaltung der Fenstergewänder. Die rechteckigen Fenster werden von Säulen und Pilastern flankiert, den Sturzbereich schmücken Verdachungen, und die Sohlbank ruht auf einer Balustrade. Verliebt in die Schönheit der Baulichkeit und in Sorge um den dauerhaften Erhalt der kostbaren Bausubstanz entschieden sich die Hausbesitzer in Abstimmung mit dem Denkmalschutz für eine detailgetreue Sanierung des Treppenbereichs und der Fassade.

Auf erfahrene Malerfirma und modernes Produkt gesetzt

In der Vergangenheit hatten die Eltern als vormalige Besitzer notwendige Instandsetzungen und Renovierungen vertrauensvoll der Bremer Malerbetrieb Dasenbrook GmbH übertragen. Die Zufriedenheit mit den erbrachten Leistungen veranlasste den neuen Eigentümer, gleichfalls auf den ortsansässigen Malerbetrieb zurückzugreifen. Angesichts der mit der Restaurierung eines städtischen Denkmals verbundenen Verantwortung Auftrages zog er Caparol-Fachmann Kai Reefmann zu Rate. Der empfahl, den alten elastischen Anstrich komplett zu entfernen, der seinerzeit wegen seiner rissüberbrückenden Wirkung aufgetragen worden, aber aus heutiger Sicht auf Grund seiner Dampfdichtheit völlig ungeeignet ist, und sich eines modernen standfesten Anstrichstoffs zu bedienen. Als erste Wahl erwies sich die Siliconharzfarbe AmphiSilan NQG. Die drei Buchstaben stehen für Nano-Quarz-Gitter-Technologie. In solchen Farben sind Bindemittel und Pigmente in einer Gitterstruktur fest miteinander verbunden. Das stabilisiert die Oberfläche und führt dazu, dass Schmutzpartikel, Feinstaub und Sporen weniger gut anhaften als auf herkömmlichen Fassadenfarben. Die feste Einbindung der Farbpigmente sichert der Siliconharzfarbe außerdem einen Spitzenplatz in der Farbbeständigkeit. Sie ist wasserdampfdurchlässig und schlagregendicht. Von der Fülle solch nützlicher Eigenschaften ließen sich auch Auftraggeber und Denkmalpflege überzeugen.

Im Dreierpack aufgetragen

Nachdem der Altanstrich entfernt worden war, machten sich Maurer und Stukkateure daran, Schadstellen in Untergrund und Stuck zu beseitigen. Auf die ausgebesserte Fassade wurde zunächst AmphiSilan-Tiefgrund und im zweiten Schritt die Füllfarbe AmphiSilan Compact aufgetragen. Die Verwendung der Rolle sorgte für einen gleichmäßig strukturierten Untergrund. Mit zweimaligem AmphiSilan-Anstrich setzten die Maler den Schlusspunkt unter die Sanierung der Fassade, die sich in strahlendem Weiß präsentiert. Wie schon die Kalkulation von Aufwand und Kosten erwies sich auch die Beschichtung der filigranen Stuckelemente für die Malerfirma als ein hartes Stück Arbeit, das ein hohes Maß an Geschick und Exaktheit erforderte. Guter Rat war teuer, als sich an der Fassade Verfärbungen zeigten, die dem im Putz enthaltenen Eisenoxid geschuldet waren. Der Einsatz der altbewährten Spezialgrundierung Capaplex schaffte Abhilfe.

Erneut rechtfertigte die Dasenbrook Malereibetrieb GmbH das in sie gesetzte Vertrauen. Komplettiert wurde die Fassadensanierung durch die Erneuerung der Treppe unter Verwendung von Naturstein und die Ausstattung mit schmiedeeisernem Geländer. In der Liste der geschützten Denkmäler der Freien Hansestadt Bremen verdient die Nr. 0885 ein dickes Ausrufezeichen.
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