Derzeit verhandeln mehr als 190 Delegationen über ein neues Klimaabkommen, bei dem auch der Waldschutz (REDD; Reducing Emissions from Deforestation and Degradation) eine große Rolle spielt. Die Grundidee dabei ist, dass Länder einen finanziellen Ausgleich erhalten, wenn sie ihre Wälder schützen. Aber ohne die sozialen und wirtschaftlichen Realitäten der Waldbewohner im Blick zu behalten, kann solch ein Abkommen eher Schaden anrichten als Gutes tun.
"Stellen Sie sich eine Frau vor, die einen kleinen Garten unterhält und mit dem Verkauf der Früchte ihr karges Einkommen aufbessert. Ein großer Supermarkt entdeckt die frischen Früchte für seine Produktpalette. Würden Sie wollen, dass er den Garten übernimmt und den Gewinn für sich behält?", fragt Markmiller. "Das ist genau das, was derzeit in den Entwicklungsländern passiert. Regierungen erhalten Gelder von den reichen Staaten, um ihre Forstgebiete zu schützen. Anschließend verwehren sie denen, die von den Wäldern leben, den Zugang." Da es traditionell den Frauen zufalle, Feuerholz zu holen und für das Essen zu sorgen, seien sie diejenigen, die den Kürzeren bei diesem Deal zögen. Markmiller: "Wenn die Wälder wertvoll werden, kommen die Mächtigen und verlangen Kontrolle. Frauen, die gewöhnlich kein Land besitzen oder erben können, sind machtlos und werden vertrieben."
Ein Klimaabkommen, das Frauen außen vor lässt, ist nicht nur ungerecht sondern auch ineffizient. "Nur diejenigen, die unter den Problemen leiden, sehen auch die Lösung schneller", so Markmiller. CARE setze sich deswegen weltweit dafür ein, Frauen eine Stimme zu geben und in alle Lösungswege für den Klimaschutz zu integrieren.