Teenies mögen Anglizismen – für Ältere gilt: Man spricht Deutsch
Deutlich wird in der EX-word-Studie 2008: Anglizismen sind im deutschen Sprachgebrauch längst Gang und Gäbe. Nur jeder siebte Befragte gibt an, gänzlich auf die englischen Begriffe zu verzichten. Aber das Alter macht den Unterschied: Während rund die Hälfte der 14- bis 25-Jährigen nach eigener Einschätzung sehr häufig Anglizismen verwendet, sind es bei den 56- bis 65-Jährigen nur vier Prozent. "Ladies first" gilt hier ausnahmsweise nicht: Ob Frau oder Mann, Ost oder West – das ist für den Anglizismen-Gebrauch fast unerheblich. Anders sieht es bei den Bildungsabschlüssen aus: Abiturienten verwenden wesentlich häufiger Anglizismen als Hauptschüler. "In vielen qualifizierten Berufen sind Fremdsprachenkenntnisse heute unumgänglich. Dazu gehört auch, Anglizismen zu verstehen", sagt Stefan Romeyke, Marketing Manager bei CASIO. Wer im Work-Flow in Schwierigkeiten gerät und beim Briefing nur Bahnhof versteht, sollte darauf achten, beim Outsourcing nicht top-of-the-list zu sein – sondern am besten schnell sein Vokabular aufpolieren.
Lasst die Jugend chatten und rappen – Werbung und Alltag aber bitte auf Deutsch!
Ein weiteres Ergebnis der EX-word-Studie: In Punkto Anglizismen ist die ältere Generation gegenüber der Jugendsprache tolerant. Gestört von englischen Wörtern fühlt sich hier nur rund ein Drittel der Befragten. Jeder Vierte über 56 Jahren findet die Verwendung von Anglizismen bei Jugendlichen sogar "gut". Quer durch alle Altersgruppen akzeptiert jeder Dritte englische Begriffe in der Jugendsprache. Ganz anders hingegen in Werbung und Alltagssprache: Hier befürwortet nur rund jeder Sechste den Gebrauch englischer Ausdrücke. Auch ob jemand lieber auf dem Sitzmöbel entspannt oder auf der Couch chillt, entscheidet das Alter: Während es den meisten Befragten zwischen 14 und 25 Jahren egal ist, ob englische oder deutsche Wörter in der Alltagssprache verwendet werden, empfinden hier mehr als zwei Drittel der Menschen ab 46 Jahren Anglizismen als störend.
Dennoch ist die Tendenz zu mehr englischen Begriffen nicht aufzuhalten: "Unter ‚Homepage’ können sich inzwischen mehr Menschen etwas vorstellen als unter ‚Startseite’", schätzt Romeyke. Eine Integration fremder Begriffe in die deutsche Sprache, beispielsweise aus dem Lateinischen, habe es immer gegeben. "Man kann die Weiterentwicklung der Sprache nicht aufhalten – aber zum Glück kann man unbekannte Wörter ja nachschlagen und einfach dazulernen", sagt Romeyke und schmunzelt: "Die Verständigung zwischen den Generationen sollte zumindest an der Verwendung von Anglizismen nicht scheitern."
Die vollständige Studie finden Sie unter: www.EX-word.de
Besuchen Sie CASIO auf der didacta in Stuttgart vom 19. bis 23. Februar 2008 in Halle 1, Stand-Nr. 1A61.