Die EZB-Entscheidung am Donnerstag wird dieZinsen für Kredite und Einlagen voraussichtlich steigen lassen. Gleichzeitig haben die Turbulenzen der vergangenen Tage am US-Finanzmarkt die Bauzinsen in Deutschland bei einigen Banken kurzfristig sinken lassen.
CHECK24 hat das Wichtigste zusammengefasst:
Kredite:
- „Ratenkredite kosten im Februar im Schnitt 6,35 Prozent Zinsen und sind im Vergleich zum Februar 2022 fast doppelt so teuer“, sagt Dr. Stefan Eckhardt, Geschäftsführer Kredite bei CHECK24. „Kreditnehmer*innen sind unmittelbar von der EZB-Zinsentscheidung betroffen. Die Monatsraten sind im Vergleich zum Vorjahr aber nur um etwa 10 Prozent gestiegen, da die Tilgung im Konsumentenkreditmarkt den Großteil der Rate ausmacht.“
- „Positiver Effekt der Zinswende ist, dass das Sparpotenzial für Kreditnehmer*innen deutlich gestiegen ist", sagt Dr. Stefan Eckhardt. „Der durchschnittliche Zinsunterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Kreditangebot liegt mit 3,70 Prozent in diesem Jahr deutlich höher als vor einem Jahr. Verschiedene Angebote einzuholen ist wichtiger, denn je.“
Baufinanzierung:
- „In den vergangenen Wochen haben viele Banken die Baufinanzierungszinsen in Richtung vier Prozent erhöht", sagt Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierungen bei CHECK24. "Einzelne Institute erhoben schon über vier Prozent Zinsen für Darlehen mit zehn Jahren Zinsbindung, aber die tatsächlich abgeschlossenen Zinssätze lagen noch knapp unter vier Prozent.“
- „Durch die aktuelle Entwicklung am amerikanischen Markt und der Sorge, dass auch manche europäische Banken die Zinslast nicht mehr tragen können, ist die 10-jährige Bundesanleihe in den vergangenen Tagen wieder massiv um über 50 Basispunkte gefallen. Die ersten Banken haben darauf reagiert und die Baufinanzierungszinsen schon wieder gesenkt. Wir gehen davon aus, dass es diese Woche zu weiteren starken Zinssenkungen um bestimmt 30-40 Basispunkte kommen wird. In den kommenden Monaten wird der Zinssatz durch weitere Zinserhöhungen der EZB wieder Richtung vier Prozent oder sogar darüber hinaus gehen.“
Tages- und Festgeld:
- „Einige Banken bieten immer noch keine Einlagezinsen auf Tagesgeldkonten“, sagt Dr. Moritz Felde, Geschäftsführer Finanzservice bei CHECK24. „Sparer*innen sollten aktiv auf die Suche nach den besten Zinsen am Markt gehen. Wir sehen insbesondere weiter steigende Zinsen auf das Tagesgeld. Bis zu drei Prozent Zinsen könnten bald wieder möglich sein.“
Girokonto:
- „Für Girokonten könnte die Zins-Rallye in den nächsten Monaten weitergehen“, sagt Christian Nau, Geschäftsführer Girokonto bei CHECK24. „Mit der C24 Bank bietet die erste Bank in Deutschland zwei Prozent Zinsen auf Guthaben direkt auf dem Girokonto und nicht nur auf speziellen Tagesgeld- oder Unterkonten. Andere Institute werden nachziehen im Wettbewerb um die Einlagen der Kund*innen.”