Die CBM konzentrierte sich von Beginn an vor allem auf den Distrikt Charsadda nördlich der Stadt Peschawar, da die 1,3 Millionen Einwohner dort mit am schlimmsten von der Flutkatastrophe betroffen waren. Noch heute ist sie mit dem mehrjährigen, erfahrenen Partner CHEF (Comprehensive Health and Education Forum International) dort aktiv.
Nothilfe in zwei Phasen
Lebensmittelverteilung, Trinkwasseraufbereitung, Aufbau temporärer Unterkünfte und Verteilung von Winterkleidung sicherten in der ersten Nothilfephase vielen Menschen das Überleben. Menschen mit Behinderungen wurden bei diesen Aktivitäten besonders berücksichtigt, nicht nur bei den CBM-Maßnahmen sondern auch bei der Hilfe durch andere Organisationen wurde darauf geachtet, dass alle Zugang haben. Gleichzeitig verteilten die CBM-Partner Rollstühle und führten Augen- und Ohrenuntersuchungen sowie Operationen durch. Vor allem dank vieler Spender und Kooperationspartner konnte die CBM so viel erreichen.
Fünf Schulen wiederaufgebaut und 26 folgen
In der zweiten Phase, die bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt andauert, steht neben dem Wiederaufbau die psychologische und soziale Unterstützung im Vordergrund. Vor allem Frauen und Frauen mit Behinderungen erhalten eine kunsthandwerkliche Ausbildung, um Geld zu verdienen und werden zur Traumata-Bewältigung psychologisch betreut. In dieser Phase verteilte die CBM auch Ziegen, deren Milch die Grundernährung sichert. Diese Tiere haben zum Teil aber weit mehr erreicht, als vermutet. Sie wurden den Kindern Wegbegleiter und Spielkameraden und haben damit den Kleinsten geholfen, das Erlebte zu verarbeiten.
Auch beim langfristigen Wiederaufbau stehen die Kinder im Mittelpunkt: Fünf Schulen wurden bereits wiederinstandgesetzt. Aus Sicht der CBM ist die Herausforderung des Wiederaufbaus auch gleichzeitig eine Chance, Pakistan inklusiv für alle zu gestalten. Vor der Flut war es für Kinder mit Behinderungen kaum möglich, eine Schule zu besuchen. Die fünf Schulen sind barrierefrei gestaltet und eingerichtet und das Lehrpersonal ist für die Belange von Kindern mit Behinderungen sensibilisiert. Es hat sich gezeigt, dass heute viel mehr Kinder zur Schule gehen, weil die Schulen Orte geworden sind, an denen sie sich gerne aufhalten. Weitere 26 Schulen werden in den kommenden zwei Jahren folgen.
Seit kurzem arbeitet die CBM auch im Dorf Manzooray. Dort wird der barrierefreie Wiederaufbau über die Trinkwasserversorgung und Schulen hinaus ausgeweitet. Geschäfte und alle für das Gemeindeleben wichtigen Orte sollen inklusiv gestaltet werden.
Weitere Hilfe geplant
Die CBM ist inzwischen seit über 40 Jahren in Pakistan aktiv und wird dort auch auf lange Sicht Projekte durchführen, um die Entwicklung zu einer inklusiven Gesellschaft zu fördern. Aufgrund der Flutkatastrophe hat sich das Engagement der CBM in dem Land noch einmal verstärkt und sie wird auch weiterhin in den von der Flut betroffenen Regionen durch den Aufbau von Gesundheitsstationen und Programme zur Erziehung und Sicherung der Lebensgrundlagen aktiv sein.
Das Hauptziel der internationalen, christlichen Entwicklungsorganisation ist es, die Lebensqualität der ärmsten Menschen dieser Welt zu verbessern, die behindert sind oder in der Gefahr stehen, behindert zu werden. Aktuelle Informationen unter www.cbm.de.