Der leitende Oberarzt Dr. Mitrovics stellte die Klinik für Radiologie und Neuroradiologie vor und erklärte die medizinischen Errungenschaften in der Schlaganfallversorgung unter anderem durch Thrombektomie, d.h. Entfernung eines Thrombus mittels Katheder, durch welche die gesundheitlichen Perspektiven von bestimmten Schlaganfallpatienten wesentlich verbessert werden können.
Dr. Marburger, Chefarzt der Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin, führte unter anderem durch die Therapiewohnung, in welcher die Patienten unter „echten" Bedingungen ihre Fähigkeiten erproben. Er unterstrich die absolute Notwendigkeit von intensiver Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie, um geriatrischen Rehabilitanden wieder den Weg ins eigene Zuhause bzw. größtmögliche Selbstständigkeit zu ermöglichen. Besonders bei geriatrischen Patienten könnten hier bei vielen noch bessere Ergebnisse erzielt werden, wenn die Rehabilitationsdauer verlängert werden könnte. Hier tun sich die Krankenkassen äußerst schwer.
Die ambulante und stationäre Versorgung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher stellte Chefarzt Dr. Markus Löble vor. Er führte die Gäste in eine Station und in die Klinikschule, die sich noch in den alten Räumlichkeiten befinden. Der Umzug in den Neubau ist im August geplant.
Im Anschluss an die Hausführungen standen die krankenhauspolitischen Themen im Fokus. Bernhard Wehde hob hervor, wie wichtig es sei, die Krankenhausplanung übergreifend für die Region Stuttgart zu betrachten: „Eine aktive Krankenhausplanung des Landes unter Berücksichtigung der Trägervielfalt und Leistungsanbieter ist sinnvoll." Auch die Zusammenarbeit von Kreiskliniken und Christophsbad wurde diskutiert.
Dr. Christoph Wagner, Geschäftsbereichsleiter des Christophsheims, berichtete über die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmung zur Einbett-Zimmer-Versorgung, die das Christophsheim bis 2020 zu leisten hat. Der Landtagsabgeordnete staunte über diese Maßnahme, da es in dieser Konstellation sicherlich Bewohner gibt, für die ein Zimmergenosse durchaus Vorteile haben könnte.
Über die Leistungen der psychiatrischen Ambulanz, die jährlich über 40.000 Kontakte mit Patienten hat, informierte Frau Prof. Isa Sammet, Chefärztin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie.
Bei Patienten mit Suchterkrankungen sei die Rückfallrate krankheitsbedingt hoch und deshalb immer wieder stationäre Aufenthalte nötig. Eine konsequente und hochfrequente ambulante Weiterbehandlung ggf. bis zum Antritt einer Rehamaßnahme sei hier anzustreben. Eine mögliche Verbesserung bei schweren psychischen Krankheiten wäre durch sogenanntes „Hometreatment" möglich. Dazu müsste ein Team aus Ärzten, Psychologen, Pflegekräften und Therapeuten zu den Patienten nach Hause gehen und sie in ihrer gewohnten Umgebung behandeln. Ein intensiverer Austausch mit dem Umfeld käme so ggf. auch zustande. Prof. Sammet plädierte auch für Etablierung und Verbesserung der Finanzierung von Eltern-Kind-Behandlungen sowie für eine Begrenzung des Dokumentationsaufwands in Krankenhäusern.
MdL Maier war dankbar für die vielfältigen Informationen und versprach diese in die Fachkreise im Landtag einzubringen, soweit sich die Gelegenheit bietet. „Der Patient muss mehr im Zentrum der politischen Überlegungen stehen", so Maier, „wir brauchen eine gute Klinikversorgung sowie eine am Wohl des Menschen ausgerichtete Medizin und Pflege".