Neurologische Frührehabilitation kann vereinfacht als eine Kombination aus neurologischer Akut-, ggf. auch Intensivbehandlung, bei gleichzeitiger frühestmöglicher Rehabilitationstherapie beschrieben werden. Seit 1999 besteht die neurologische Frührehabilitation am Klinikum Christophsbad. In den Jahren 2008 und 2017 wurden die Krankenhausplanbetten in diesem Bereich aufgrund des steigenden Bedarfs vom Land Baden-Württemberg nochmals erhöht. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind sowohl der medizinische Fortschritt, wie auch die demographische Entwicklung. Seit der Betriebsaufnahme erhöhte sich die Anzahl der Krankenhausplanbetten der hochspezialisierten Abteilung um 5 Planbetten, so dass die Abteilung heute über 25 neurologische Frührehabilitationsbetten verfügt.
Neurologische Frührehabilitation erfolgt landkreisübergreifend
Die Neurologische Frührehabilitation hat einen sehr hohen Raumbedarf, aufgrund des hohen Personaleinsatzes, der notwendigen medizinischen Geräteausstattung, der zahlreichen Hilfsmittel für die Patienten sowie dem hohen situationsbedingten Bedarf an Einzelzimmern. Zusammen mit der Renovierung des gesamten Bereiches wurde die Abteilung daher auf gleicher Ebene großzügig erweitert. Es sind nun je nach Zimmerbelegung bis zu 13 neue Betten hinzugekommen. Wegen des hohen, fachspezifischen Aufwands und den im Vergleich relativ geringen Patientenzahlen findet die Versorgung in der neurologischen Frührehabilitation regional statt, also landkreisübergreifend. „Dies ist für die Qualität der Leistungen wichtig“, sagt Bernhard Wehde, Geschäftsführer des Klinikums Christophsbad.
Frührehabilitationspatienten sind häufig Schwerst-Schädel-Hirn geschädigt
Ein Schädel-Hirn-Trauma, die Schädigung des Gehirns oder andere Teile des Nervensystems durch eine Erkrankung oder einen Unfall ist immer ein einschneidendes Ereignis – für Betroffene und ihre Angehörigen. „Nach der Erstbehandlung beispielsweise auf einer Stroke Unit, einer neurochirurgischen Station oder einer anderen Intensivstation, kommt abhängig von der Schädigung und der Prognose die Weiterbehandlung auf einer Neurologischen Frührehabilitationsstation infrage. Frührehabilitationspatienten sind oft Schwerst-Schädel-Hirn geschädigt“, erläutert Professor Dr. med. Norbert Sommer, Chefarzt der Neurologie im Klinikum Christophsbad.
„Bei uns beginnt der Weg zu mehr Selbstständigkeit“
„Wir therapieren Patienten mit schwersten Schädigungen des Nervensystems“, betont Dagmar Schuldes, Oberärztin und Leiterin der Neurologischen Frührehabilitationsabteilung. „Wenn schwerwiegende Folgeerscheinungen, zum Beispiel nach einer Hirnblutung, nach einem Schlaganfall, nach einem Schädel-Hirntrauma, nach einem akuten globalen Sauerstoffmangel des Gehirns, nach einer entzündlichen Erkrankung des Gehirnes oder des peripheren Nervensystems bestehen. Bei uns beginnt der Weg hin zu mehr Selbstständigkeit. Bewegen, sprechen schlucken – unser interdisziplinäres Team, bestehend aus Pflegekräften, Ärzten und Therapeuten, unterstützt Betroffene bei der Wiedererlangung ihrer Fähigkeiten. Patientengerecht, in kleinen Schritten und nach seinen Möglichkeiten um die bestmögliche Perspektive für die Zukunft aufzubauen.“ Oft schließen sich weitere Rehabilitationsphasen, außerhalb des Akutbereichs an.
„Die Erweiterungs- und Renovierungsmaßnahmen konnten, dank erprobten verlässlichen Absprachen mit den beteiligten Firmen und insbesondere dank der großen Unterstützung der Mitarbeiter sowie dem Verständnis der Patienten und ihrer Angehörigen bei laufendem Betrieb durchgeführt werden“, sagt Geschäftsführer Oliver Stockinger und fasst zusammen: „Ich bin froh, dass wir mit dieser Parallelität schon so viel Erfahrung haben und freue mich besonders darüber, dass die ersten Betten im neuen Bereich schon belegt werden konnten.“